Reifen für den Winter sind doch gar nicht notwendig, oder?
Diese Frage taucht wohl spätestens jeden Winteranfang von neuem auf. Winterreifen, ja oder nein? Gleich vorweg: Über dieses Thema sind sich auch die Experten nicht einig. Aber es gibt ein paar Fakten die eine Entscheidung erleichtern. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Sommerreifen und Winterreifen. Das Einsatzgebiet wird ja schon durch den Namen des Reifens definiert. Der Winterreifen ist durch ein „M&S“ Symbol gekennzeichnet. M+S steht hierbei für Matsch und Schnee. Doch ist hier Vorsicht geboten. Aufgrund schwammiger gesetzlicher Definitionen gibt es auch einige asiatische Billighersteller die Sommerreifen mit diesem Symbol kennzeichnen. Ein eindeutiges Indiz für einen Winterreifen sind Lamellen auf der Lauffläche. Sind die einzelnen Profilblöcke nicht von feinen Einschnitten durchsetzt, so handelt es sich um einen Sommerreifen. Weiters ist der Winterreifen meist Laufrichtungsgebunden. Das bedeutet es gibt eine Innenseite und eine Außenseite, dadurch wird die Selbstreinigung des Profils von Matsch und Schnee unterstützt. Ein Unterschied den man mit freiem Auge nicht erkennen kann ist die Gummimischung die bei den einzelnen Reifentypen verwendet wird. Bei Winterreifen wird eine weichere Gummimischung als bei Sommerreifen verwendet. Dadurch ergeben sich unterschiedliche Eigenschaften je nach Temperaturverhältnissen. Hierin liegt auch der Grund warum Experten davon abraten einen Sommerreifen bei tiefen Temperaturen zu verwenden und umgekehrt. Die Temperaturgrenze zwischen Sommerreifen und Winterreifen verläuft fließend, man spricht aber von ungefähr 8°Celsius. Bei tieferen Temperaturen als 8°Celsius sind Winterreifen aufgrund ihrer Gummimischung besser geeignet als Sommerreifen. Ein Faktum das die Entscheidung möglicherweise erleichtert ist die sogenannte Winterausrüstungspflicht in Österreich. Diese besagt das vom 1.November bis zum 15.April des Folgejahres bei entsprechenden Fahrbahnbedingungen (Schnee, Matsch, Eis) Winterreifen montiert sein müssen oder aber zu mindestens Schneeketten auf der Antriebsachse. Hierbei sei noch anzumerken das im Falle eines Unfalles zu mindestens eine Teilschuld zu erwarten ist.
Also, ob man nun dem Gesetz genüge tut oder aus technischer Überzeugung heraus Winterreifen montiert, besser dran ist man auf alle Fälle.