Auch heute noch kann man (wieder) einen Schleppzeiger Chronograph kaufen.
Der Schleppzeiger wird auch als Rattrapante bezeichnet, was von der französischen Bezeichnung für einfangen, wieder einholen kommt. Dabei handelt es sich um einen zweiten Sekundenzeiger. Er wurde bei früheren Stoppuhren und bei mechanischen Uhren verwendet. Er wird vom anderen Zeiger mitgeschleppt. Wenn die Zeit gestoppt werden soll, kann der Benutzer die Synchronisation des Schleppzeigers unterbrechen, so dass er auf der Stelle stehen bleibt. Auf diese Weise erhält man, ohne das Uhrwerk zu stoppen, eine Zwischenzeit.
Die so genannte „nachspringende Sekunde“ erfand Adolphe Nicole. Die ersten Schleppzeiger Chronographen gab es im 18. Jahrhundert, wobei gegen Ende des 19. Jahrhunderts der Doppelzeiger wie eine Zange über dem Uhrwerk sichtbar angeordnet wurde. Erst in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts gelang jedoch eine Verkleinerung für die Nutzung in den Gehäusen von Armbanduhren. Anfang der 20er kamen erste Schleppzeiger Chronographen in den Handel. Nicht nur die Sekunden konnten auf den Uhren abgelesen werden, sondern auch Mondphasen oder sogar der Jahreskalender. Weitere Uhrmacher ergänzten ewigen Kalender und weiteren technischen Rafinessen. Schleppzeiger-Drücker sind entweder auf der Krone, der 8 oder der 10 angeordnet.
Wer heute einen Schleppzeiger Chronograph kaufen möchte, muss einiges an Geld hinblättern. Diese Modelle zählen zu den Luxusuhren von Markenherstellern. So sind moderne Chronographen z. B. skelettiert und besonders schön verziert oder edel geschliffen. Durch den Glasboden kann ins Innere der Uhr geschaut und das Zusammenspiel der Zahnräder beobachtet werden.