Mail Salting: Die neue Gefahr!

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Mail Salting: Die neue Gefahr für Ihre E-Mail-Sicherheit und wie Sie sich schützen. In der digitalen Welt sind E-Mails ein unverzichtbares Kommunikationsmittel – doch gerade deshalb sind sie auch ein beliebtes Ziel für Betrüger. Spamfilter und Sicherheitsmechanismen sollen unser Postfach vor unerwünschten Nachrichten, Phishing-Attacken und Malware schützen. Doch Cyberkriminelle entwickeln ständig neue Tricks, um diese Schutzmaßnahmen zu umgehen. Eine besonders raffinierte Methode ist das sogenannte Mail Salting. In diesem Artikel erklären wir, was Mail Salting genau ist, wie es funktioniert, welche Gefahren es birgt und wie Sie sich effektiv dagegen schützen können.

Was ist Mail Salting?

Mail Salting bezeichnet eine Technik, bei der Angreifer den Quellcode einer E-Mail so manipulieren, dass Spamfilter die Nachricht nicht als gefährlich erkennen, während der Empfänger den Text normal lesen kann. Konkret wird hierbei der HTML-Code der E-Mail mit unsichtbaren oder schwer erkennbaren Zeichen „versalzen“ (englisch: „to salt“ = salzen). Diese zusätzlichen Zeichen stören die Mustererkennung der Filter, ohne die Darstellung für den Nutzer zu verändern.

Zum Beispiel werden sogenannte Zero-Width-Spaces oder Zero-Width-Non-Joiner in den Text eingefügt. Diese Zeichen sind für das menschliche Auge unsichtbar, verändern aber die Zeichenfolge im Code. So kann ein Wort, das normalerweise von Spamfiltern erkannt und blockiert wird, „verfälscht“ werden, um die Filter zu täuschen.

Wie funktioniert das im Detail?

Um Mail Salting zu verstehen, muss man wissen, wie Spamfilter arbeiten. Diese analysieren den Text einer E-Mail auf bestimmte Schlüsselwörter oder Muster, die typisch für Spam oder Phishing sind. Beim Mail Salting wird der sichtbare Text absichtlich mit zusätzlichen, nicht sichtbaren Zeichen durchsetzt. So sieht der Nutzer beispielsweise das Wort „WELLS FARGO“ ganz normal, aber im HTML-Code steht eine veränderte Zeichenfolge wie „WEqcvuilLLS FAroyawdRGO“.

Spamfilter, die den Code genau analysieren, erkennen das manipulierte Wort nicht mehr als gefährlich und lassen die E-Mail passieren. Für den Empfänger sieht die Nachricht jedoch legitim aus, was die Gefahr erhöht, dass er auf Betrugsversuche hereinfällt.

Weitere Tricks im Zusammenhang mit Salting

Salting ist nicht die einzige Methode, mit der Betrüger Spamfilter austricksen. Eine verwandte Technik sind sogenannte Homoglyphen-Angriffe. Dabei werden Buchstaben durch ähnlich aussehende Zeichen aus anderen Schriftsystemen ersetzt, wie etwa das lateinische „o“ durch ein kyrillisches „о“. Diese Täuschung ist für den Menschen kaum erkennbar, kann aber Spamfilter verwirren.

Auch der Einsatz von Bildern anstelle von Text ist eine Methode, die oft in Kombination mit Salting verwendet wird. Da Spamfilter Text analysieren, können Bilder mit betrügerischen Inhalten die Filter umgehen. Allerdings sind solche E-Mails oft leichter als verdächtig zu erkennen, da seriöse Unternehmen selten wichtige Informationen ausschließlich als Bild versenden.

Wie erkennt man Mail Salting und schützt sich davor?

Es mag technisch komplex sein, doch es gibt einige einfache Maßnahmen, mit denen Sie sich schützen können:

  1. Misstrauen bei dringenden Aufforderungen: Betrüger setzen oft auf Zeitdruck, um Sie zu schnellen Handlungen zu verleiten. Wenn eine E-Mail Sie auffordert, sofort zu klicken oder Daten preiszugeben, sollten Sie besonders vorsichtig sein.
  2. Persönliche Ansprache prüfen: Seriöse Unternehmen verwenden meist Ihren Namen. Allgemeine Anreden wie „Sehr geehrter Kunde“ sind ein Warnsignal.
  3. Absenderadresse genau kontrollieren: Oft sind die Domains leicht verändert oder es werden kostenlose E-Mail-Dienste genutzt, die ein seriöses Unternehmen nicht verwenden würde.
  4. Quelltext der E-Mail prüfen: Viele E-Mail-Programme bieten die Möglichkeit, den HTML-Quelltext einer Nachricht anzuzeigen (z.B. „Original anzeigen“ in Gmail). Hier können Sie nach ungewöhnlichen Zeichen oder Mustern suchen, die auf Mail Salting hindeuten.
  5. Online-Tools nutzen: Für Homoglyphen-Angriffe gibt es spezielle Tools wie den „Spoofed Unicode Checker“, die verdächtige Zeichen erkennen und markieren.

Warum ist Mail Salting so gefährlich?

Mail Salting ist besonders tückisch, weil es die technische Schutzbarriere von Spamfiltern unterläuft, ohne dass der Nutzer etwas davon merkt. Dadurch gelangen mehr betrügerische E-Mails in den Posteingang, was die Gefahr erhöht, Opfer von Phishing, Identitätsdiebstahl oder Malware-Infektionen zu werden.

Zudem macht Mail Salting es schwieriger für Unternehmen und Sicherheitsanbieter, solche Angriffe automatisiert zu erkennen und zu blockieren. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Nutzer selbst wachsam bleiben und die beschriebenen Schutzmaßnahmen anwenden.

Fazit: Mail Salting ist eine ernstzunehmende Bedrohung – bleiben Sie wachsam!

Mail Salting zeigt, wie kreativ und technisch versiert Cyberkriminelle heute vorgehen, um Spamfilter zu umgehen und ihre Opfer zu täuschen. Indem sie den HTML-Code von E-Mails manipulieren, können sie gefährliche Nachrichten in scheinbar harmlosen Text „verpacken“.

Mit einem gesunden Maß an Skepsis, der Kontrolle von Absendern und Inhalten sowie dem gelegentlichen Blick in den Quelltext können Sie sich jedoch gut gegen Mail Salting schützen. Nutzen Sie auch Online-Tools, um verdächtige E-Mails zu prüfen, und halten Sie Ihre Sicherheitssoftware stets aktuell.

So bleiben Sie einen Schritt voraus und schützen Ihre Daten und Ihre Privatsphäre vor den immer raffinierteren Angriffen im E-Mail-Verkehr.

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