Heute morgen hab´ ich es gehört.
Wieder ein starkes Beben. Eigentlich nichts Ungewöhnliches, denn ich lebe in Zentralamerika am
Ring des Feuers
Hier bebt es jeden Tag, Vulkane brechen aus und keiner kümmert sich wirklich darum.
Aber ein Beben der Stärke 8,8 ist nun doch sehr ungewöhnlich.
Das Erdbeben ereignete sich gegen 3.34 Uhr Ortszeit. Mit schweren Nachbeben sei in den nächsten Wochen zu rechnen.
Was bedeutet nun 8,8?
Laut Richterskala spürt man Erdbeben meist erst ab einer Stärke von 4-5.
Stärke 6 bedeutet ein mäßiges Beben bei dem Todesopfer höchstens in dicht besiedelten Gebieten zu erwarten sind.
Stärke 7 bedeutet ein starkes Beben, dass zu Kathastrophen führen kann.
Stärke 8 und mehr bedeutet ein Großbeben mit Verwüstungen.
Weltweit ereignen sich jährlich etwa 50.000 Beben der Stärke drei bis vier, 800 der Stärke fünf oder sechs und durchschnittlich ein Großbeben.
Das stärkste jemals registrierte Erdbeben wurde am 22. Mai 1960 in derselben Region gemessen. Bei dem Erdstoß der Stärke 9,5 kamen damals mehr als 1500 Menschen ums Leben, zwei Millionen wurden obdachlos.
Erdbeben entstehen durch dynamische plattentektonische Prozesse. Besonders an den Plattengrenzen, wo sich verschiedene Platten auseinander, aufeinander zu oder aneinander vorbei bewegen, kommt es zum Aufbau von Spannungen innerhalb des Gesteins. Wenn sich zusätzlich Platten in ihrer Bewegung verhaken und verkanten, entladen sich diese Spannungen durch ruckartige Bewegungen der Erdkruste, und es kommt zum tektonischen Beben. Die dabei freigesetzte Energie kann die einer Wasserstoffbombe um das Hundertfache übertreffen.
Oft ist jedoch das Erdbeben selbst nicht die gefährlichste Sache.
Das wohl bekannsteste Beben in San Francisco im Jahr 1906 hatte angeblich nur die Stärke 7,8. Die meisten Toten waren durch die anschließenden Brände zu verzeichnen.
Andere Beben kosteten viele Opfer, weil durch sie Tsunamis ausgelöst wurden.
Durch die plötzliche Verlagerung Teile des Ozeanbodens entstehen Wellen, die sich mit Geschwindigkeiten von bis zu 800 Kilometern pro Stunde fortbewegen. Auf dem offenen Meer sind Tsunamis kaum wahrnehmbar, gelangt die Welle jedoch in flacheres Wasser, kann sich der Wellenberg auf bis zu 100 Meter Höhe erheben. Am häufigsten entstehen Tsunamis im Pazifik warum auch die angrenzenden Staaten ein Tsunami-Frühwarnsystem eingerichtet haben.
Zurück zu Chile:
Nach Angaben des Pacific Tsunami Warning Center hat auch dieses heutige Beben einen Tsunami mit 1,30 Meter Höhe ausgelöst. Die Welle dürfte den Vorhersagen zufolge um etwa 22.00 Uhr MEZ bei Hawaii und 22.45 Uhr MEZ bei Australien ankommen.
Hoffen wir, dass es zu keinen größeren Verwüstungen kommt.
Alle Menschen die am Ring of Fire (Ring des Feuers) leben, müssen täglich mit Beben rechnen.
Anbei noch eine Karte, die leider nur die Beben bis 1998 zeigt.
Trotzdem erkennt man hier sehr anschaulich wo sich Erdbeben häufen.