Der Kult des Maximons im 20. Jahrhundert
Santiago liegt am Südufer des vielleicht schönsten Sees der Welt. Der Ort selbst hat keine großen Reize, aber hier gibt es auch für Touristen die Möglichkeit den Maximonkult hautnah miterleben zu können. Die Figur des Maximon steht hauptsächlich für spirituellen Schutz, hat aber noch viele andere Aspekte und erinnert teilweise an den Ellegua der Santeria und Exu der afrikanischen Tradition. Maximon, eine männliche, fast lebensgroße Statue aus geschwärztem Holz wird jeweils zu Ostern in einer Prozession an das Ufer des Atitlansees gebracht und dort feierlich und rituell gewaschen. Danach bekommt Maximon entweder neue Kleider und /oder eine neue Krawatte. So geschmückt zieht die Prozession dann jedes Jahr zu einem anderen Haus der Gemeine. Die ausgewählte Familie hat bereits viele Tage damit verbracht ihr Wohnzimmer auszuräumen, um Platz für Maximon zu schaffen und den Raum feierlichst zu schmücken. In diesem Raum wird Maximon das nächste Jahr verbringen und täglich Gäste empfangen die frische Blumen, Kerzen und Räucherwerk bringen und Maximon ihre persönlichen Bitten vorbringen. Im Gegensatz zu manchen anderen Mayazeremonien können hier auch Touristen teilnehmen und gegen ein paar Quetzales Eintritt Maximon besuchen und sich von der Atmosphäre bezaubern lassen. Das richtige Haus zu finden ist nicht schwer, denn ankommende Touristen werden schon bei der Bootsanlegestelle von den Kindern des Dorfes umringt, die sich als Führer anbieten. Am späten Nachmittag kehren die letzten Boote zum nahen Panajachel zurück.