Nicht nur für Neugründer ist es wichtig, auch gestandene Unternehmen müssen jederzeit ihre Unternehmensentwicklung im Auge behalten. Man sagt, dass man einen Unternehmer nachts weckt und er seine Kennzahlen aus dem „FF“ herunterbeten kann. Er sollte wissen, wie sich Gewinn und Verlust entwickeln, wo seine Schwächen stecken und was er verbessern kann. Weiterhin muss er den Markt im Blick behalten, rasch auf neue Trends reagieren und auch die Mitbewerber nicht außer Acht lassen.
Für die Unternehmensentwicklung sind viele Dinge wichtig, welchen der Unternehmer unbedingt Beachtung schenken muss, soll sein Unternehmen nicht „den Bach runter“ gehen. Dazu zählen z. B. die Mitarbeiterzahlen. Ist die Anzahl der Beschäftigten optimal im Verhältnis zur Auftragslage? Werden neue Kräfte benötigt oder schleppt man möglicherweise zu viele Mitarbeiter herum, die eigentlich schon längst gekündigt werden müssten, weil z. B. die Auftragsvolumina rückläufig sind? Sind die Entlohnungen der Mitarbeiter noch zeitgemäß oder müssen sie der Inflationsrate angepasst werden?
Welche Kostenblöcke sind im Vergleich zur Konkurrenz zu hoch und warum? Es hilft z. B. nicht, generell Arbeitskräfte einsparen zu wollen, wenn man mit den verbliebenen Mitarbeitern nicht mehr alle Baustellen zuverlässig besetzen kann. Hierbei sind arbeitsrechtliche und arbeitsschutztechnische Bestimmungen unbedingt zu beachten, so kann z. B. nicht eine Arbeitskraft allein auf einer Baustelle tätig sein wegen des Unfallrisikos und der Überlastung.
Unternehmensentwicklung und Rechenstift
Weiterhin sollte man eine Kostenstellenrechnung durchführen, damit man sieht, an welcher Stelle welche Kosten angefallen sind. So werden mögliche Einsparpotenziale sichtbar und entsprechend hohe Beträge können auf diese Weise erklärt werden. Die gesamte Firma ist in regelmäßigen Abständen einer Soll-Ist-Bewertung zu unterziehen. Hierzu ist es notwendig, erst einmal Ziele zu entwickeln und deren Erreichung zu überprüfen. Wie hoch müssen Einnahmen sein, um nicht nur Kosten zu decken, sondern auch Gewinne zu erwirtschaften? Was hindert daran, diese Einnahmen zu erzielen? Welche Fehler liegen im Management, wo sind die Leistungen der Mitarbeiter noch steigerbar und welche Möglichkeiten gibt es dafür?
Unternehmensentwicklung und Erfolg beginnen im Kopf.
Die Unternehmensentwicklung kann anhand von Mitarbeiterzahlen, Kunden- und Auftragszahlen, eingehenden Geldern, regelmäßigen Rückzahlungen von Krediten und anderen Kriterien festgemacht werden. Wichtig ist z. B. der Break Even, das ist das Erreichen und Überschreiten der Gewinnschwelle, d. h. die Einnahmen abzüglich Steuern und Kosten führen zu einem positiven Betriebsergebnis. Die meisten Firmen benötigen dazu ein bis drei Jahre, bevor sie die berühmten „schwarzen Zahlen“ schreiben.
Eine Dokumentation der kompletten Unternehmensentwicklung wird nicht nur für die persönliche Einschätzung durch die Unternehmensleitung benötigt, sondern in erster Linie auch bei der Gewinnung von Investoren oder der Beantragung von Krediten. Wer hier eine kontinuierliche Kurve nach oben bei den Gewinnen vorweisen kann, eine solide Eigenkapitalbasis und eine fundierte Geschäftsidee mit professionellem Know-how umsetzen kann, hat dafür die besten Chancen.