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Social Scoring bezieht sich auf das Konzept der Bewertung oder Bewertung von Personen basierend auf ihrem Verhalten in sozialen Interaktionen oder Aktivitäten. Es ist ein Konzept, das in verschiedenen Kontexten verwendet werden kann, von staatlichen Überwachungssystemen bis hin zu unternehmensinternen Bewertungen.

In autoritären Regimen wird Social Scoring oft verwendet, um das Verhalten der Bürger zu überwachen und zu kontrollieren. Dies kann durch die Überwachung von Online-Aktivitäten, finanziellen Transaktionen, sozialen Interaktionen und anderen Daten geschehen, um jedem Bürger einen „Sozialkredit“ zuzuweisen. Diese Bewertungen können dann dazu verwendet werden, Belohnungen für „gutes“ Verhalten zu vergeben oder Strafen für „schlechtes“ Verhalten zu verhängen.

In kommerziellen Kontexten wird Social Scoring oft von Unternehmen verwendet, um das Verhalten von Kunden zu bewerten. Zum Beispiel können Unternehmen das Online-Verhalten von Kunden überwachen, um deren Kreditwürdigkeit zu bewerten oder personalisierte Angebote zu erstellen.

Es gibt jedoch auch Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre und potenziellen Missbrauchs im Zusammenhang mit Social Scoring, da es leicht zu Überwachung und Diskriminierung führen kann, insbesondere wenn die Algorithmen und Bewertungskriterien undurchsichtig sind oder nicht angemessen reguliert werden.

Social Scoring, wie es in autoritären Regimen wie China praktiziert wird, ist in demokratischen Ländern wie Österreich und Deutschland nicht üblich.

Allerdings gibt es in diesen Ländern Diskussionen über verschiedene Formen der Datenerfassung und -bewertung, insbesondere im Zusammenhang mit der Nutzung digitaler Technologien und sozialer Medien. Einige Unternehmen und Organisationen können möglicherweise Daten über Kunden oder Bürger sammeln und analysieren, um Verhaltensmuster zu identifizieren oder Risikobewertungen durchzuführen. Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass dies normalerweise nicht in einem so weitreichenden oder kontrollierenden Ausmaß geschieht wie in autoritären Systemen.

In jedem Fall sind in Deutschland und Österreich Datenschutzgesetze und -bestimmungen sehr streng, was bedeutet, dass jegliche Form von Social Scoring, die in diesen Ländern durchgeführt wird, strengen Datenschutz- und Transparenzanforderungen unterliegen würde. „Gefährliche KI-Modelle werden noch in diesem Jahr verboten. Die biometrische Massenüberwachung bleibt aber möglich und die Kritik verstummt deshalb nicht.“, so war es am 13.03.2024 im Standard zu lesen.

Künstliche Intelligenz (AI) spielt eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung von Social Scoring-Systemen. In vielen Fällen werden komplexe Algorithmen und maschinelle Lernmodelle eingesetzt, um große Mengen von Daten zu analysieren und Muster im Verhalten von Personen zu identifizieren. Diese Algorithmen können verwendet werden, um Vorhersagen über das zukünftige Verhalten von Personen zu treffen oder um Bewertungen zu erstellen, die dann in das Social Scoring-System einfließen.

AI wird verwendet, um:

  1. Daten zu analysieren: AI-Systeme können große Datenmengen aus verschiedenen Quellen analysieren, darunter soziale Medien, Transaktionshistorien, Online-Aktivitäten und mehr.

  2. Mustererkennung: AI kann Muster im Verhalten von Personen identifizieren, die für die Bewertung relevant sind, wie z. B. finanzielle Verantwortung, soziale Interaktionen oder Einhaltung von Vorschriften.

  3. Vorhersagen treffen: Basierend auf den analysierten Daten und identifizierten Mustern können AI-Modelle Vorhersagen über das zukünftige Verhalten einer Person treffen, die dann in die Bewertung einfließen können.

  4. Automatisierung: AI kann helfen, den Bewertungsprozess zu automatisieren, was die Skalierbarkeit und Effizienz des Systems verbessert.

Es ist wichtig anzumerken, dass die Verwendung von AI in Social Scoring-Systemen auch ethische und rechtliche Fragen aufwirft, insbesondere im Hinblick auf Transparenz, Fairness, Datenschutz und Diskriminierung. Daher ist eine angemessene Regulierung und Überwachung solcher Systeme entscheidend, um sicherzustellen, dass sie ethisch und gerecht eingesetzt werden.