Dezember 9th, 2013 von Erfolgsamer

Kampfrhetoriktrainer lehren, wie man sich gegen verbale Attacken wehrt und schlagfertig kontert.

Verbalattacken abwehren!

„Der Einzige, der sich für Ihren Kopf interessiert ist wohl Ihr Friseur?“
Auf derartige Fragen bleibt Betroffenen regelrecht die Spucke weg. Mit Hilfe von Kampfrhetorik ist es möglich, selbst auf Beleidigungen originell zu kontern.
Wie wär’s in diesem Fall mit „Sogar mein Friseur hat erkannt, dass man mit mir viel Geld verdienen kann“?

In Kampfrhetorik-Seminaren lernen Teilnehmer, sich gegen aggressive verbale Attacken zu wehren, sie werden mit Beschimpfungen förmlich bombardiert. Trainiert werden Reaktionsschnelligkeit, Witzfertigkeit und effiziente Erwiderungen.

Grenzüberschreitungen und Schimpfworte unterbindet der Trainer jedoch sogleich.
„Die Ethik muss gewahrt werden“.

So wie sich fernöstliche Kämpfer vor der Auseinandersetzung verbeugen, so schafft Trainer Martin Toffel eine positive Atmosphäre im Seminarraum. „Anstand ist auch hier wichtig.“
Die Teilnehmer können bei Rollenspielen aufeinander losgehen. „Dadurch wird jedem ein Spiegel vorgehalten.“

Ein Trainer mit psychoanalytischem Background ist meist auch Meister der Wortspiele.
Auf
„Ich will mich nicht auf Ihr Niveau begeben“
würde sein Konter etwa so lauten:
„Wenn Sie auf mein Niveau kämen, wäre das für Sie schon ein echter Fortschritt“.

Man lernt Angriffe unter der Gürtellinie abzuwehren.

Themen:Konfliktlösung Mediation Tipps Stichworte:, , , ,

Dezember 21st, 2009 von Erfolgsamer

Aus dem Einführungstext des Buchs WORT und WAFFE

Männer gelten als weniger kommunikativ als Frauen.

Dem deutschen Sprachkreis (insb. Den „Deutschen“) wird eine mangelnde Kommunikationsfähigkeit nachgesagt, obgleich beispielsweise mehr Fremdsprachenkenntnis im deutschen Sprachkreis statistisch erwiesen ist, als in anderen vergleichbaren Gebieten.

Gibt es zwischen diesen sehr punktuellen Aussagen eine Verbindung? Und was das überhaupt mit dem Titel des vorliegenden Buches zu tun?

Wir haben im Laufe unserer beruflichen Tätigkeit als Kommunikationstrainer bzw. als Verhandler immer häufiger Indizien beobachten können bzw. müssen, dass gerade im deutschsprachigen Raum eine geradezu unglaubliche Inkonsistenz des Sprechhandwerkes existiert.

Postulat 1: Wir leben in einer Kommunikationsgesellschaft!

Dies ist geradezu ein anödender Gemeinplatz unseres heutigen Gemeinwesens. Nichtsdestoweniger bitten wir um anderweitige Belehrung sollte uns die Beschäftigung mit der zielorientierten Anwendung der Sprache im Ausbildungscurriculum der Schulen und Universitäten entgangen sein.

Postulat 2: Um in einer Kommunikationsgesellschaft Erfolg zu haben ist es notwendig die Kommunikationswerkzeuge im Griff zu haben!

Es ist ein ebenso anödender Gemeinplatz – zumindest im europäischen Kontext – dass die Allgemeinbildung bei uns viel besser sei als in Amerika. Doch wie viele Schulabgänger sind bei uns in der Lage zu einem x-beliebigen Thema ihre Meinung zielorientiert zu vertreten? Das sollte doch ein hehres demokratiepolitisches Anliegen sein.

Bei unserem berufsbedingten Studium der diesbezüglichen Literatur sind uns folgende Strömungen aufgefallen:

• Es gibt eine Vielzahl Kommunikationstheoretischer Abhandlungen der Praxiswert eher gering ist
• Es gibt eine Vielzahl von „Rezeptbüchern“ die sich nicht über ein Basislevel hinaus bewegen. Diesen ist nicht ihr erstes Hilfestellungpotential abzusprechen, aber sie ignorieren die tiefere Struktur des Kommunikationsvorganges und sind somit immer nur bis zu einem bestimmten Punkt umsetzbar. Das heißt, es ermangelt einem „Rezept“ immer Flexibilität. Alles was jenseits des vorgegebenen Schemas ist, wie zum Beispiel persönlichkeitsbezogene Faktoren, werden nicht berücksichtigt.
• Wenn tief greifender handwerklicher Kommunikationsansatz dann aus dem Angelsächsischen Bereich.
• Schwarz/Weißmalerei – Angriff/Verteidigung; Konflikt wird nicht wertfrei – und somit handhabbar gesehen, sondern ist sofort negativ besetzt.

Postulat 3: Vor lauter Kommunikationstheorie ist die Rhetorik vergessen worden!

Conclusio:

Wir wollen eine alte Wissens-Tradition wieder beleben. Die Rhetorik. Und diese angereichert mit den Erkenntnissen der heutigen Zeit zu einem Werkzeugkoffer gestalten der es dem Anwender ermöglicht sich in einer Gesellschaft, die sich in erster Linie durch Definitionen definiert, einen höheren Freiheitsgrad seiner Lebensführung zu erarbeiten.

Wir verstehen die Kampfrhetorik, so wie wir es in diesem Buche vorstellen als ein Methodenkompendium, das dem Anwender ermöglicht zielorientiert seine Gespräche, Verhandlungen, usw. so zu führen, dass seine Definition der Wirklichkeit obsiegt.

Selbst bei der Absprache unter Freunden in welches Restaurant man ausgehe, ist eine Unterschiedlichkeit von Meinungen zu koordinieren. Es ist ein „Konflikt“ gegeben. Dieser ist zu bewältigen. Die Erkenntnis um die Beschaffenheit des Konfliktes und den sich daraus ergebenden Möglichkeiten bieten größere Freiheit und Flexibilität im Handeln. Gerade der von uns gewählte Ansatz der bekannten Elementenlehre leitet den Anwender weg von einem Schwarz-Weiss-Denken hin zu einer differenzierteren Anwendung seiner Sprache.

Eine Diskussion über moralische bzw. ethische Ansprüche und Qualitäten der beschriebenen Techniken scheint uns müßig. Wir diskutieren auch nicht darüber ob Strom gut oder böse ist. Die Methodologien sind neutral, die Moral ist personenbezogen.

Themen:Rhetorik Sprechkunst Stichworte:, , , ,

Dezember 20th, 2009 von Erfolgsamer

Die Schild- Schwert-Taktik

Voraussetzungen

1. Erkennen der Taktiken

2. Selbstbewußtsein demonstrieren

3. Eigenes Verhalten kontrollieren

4. (mentale und psychologische Einstellung, Körpersprache, Gestik, Mimik)

Schild- Taktiken

• Fragen stellen

• nicht stets direkt antworten

• Behauptungen überprüfen

• auf  Zeit spielen

• auf Gegenseitigkeit bestehen

• die erkannte Taktik ansprechen

• lächerlich machen, mit Sprüchen kontern

• ins Detail gehen

• verräterische Schwächen entdecken

Schwert- Taktiken

• Tatsachenbestreitung, Beweise fordern

• Verunsicherung durch Behauptungen

• Salamitaktik

• Analysieren, relativieren

• Manipulieren durch gezielte Informationen

• Widersprüche entdecken

• Nebenkriegsschauplätze schaffen

• Alternative Forderungen einbringen

• Selbst Drohungen aussprechen

aus:  Satanische Verhandlungskunst und wie man sich dagegen wehrt Wolf Ruede-Wissmann, Heyne

Abwehr von Fragen?

Ist die Beantwortung dieser Frage für Ihren Fortbestand von Bedeutung?

An Ihrer Frage ist nur das Fragezeichen seriös.

Man gewinnt den Eindruck daß Ihnen die guten Fragen ausgegangen sind. Ich kann da aushelfen: Warum haben Sie zum Beispiel…?

In Ihrer Frage liegt ein Vorwurf den ich nicht teile, und zwar…

Vorerst bleibt einmal dahingestellt, ob das die wichtigste Frage ist…

Ihre Frage ABC haben Sie gestellt, aber die wichtigste Frage lautet doch XYZ…

Zweideutigkeiten und Reizwörter

So wird… dann…

aus Glaubenseifer Fanatismus

aus Ehebruch Fehltritt, Seitensprung

aus Bestechung, Vetternschaft Einfluß und Verbindung

aus Bestechungsgeldern Auftragsbeschaffungskosten

aus Liebe emotionale Fixierung

aus ungepflegtem Rasen spontane Begrünung

aus Projekt stoppen Null-Investition

aus Sparen antizyklische Finanzstrategie

aus politischem Skandal künstlich erzeugte Kampagne

aus umbringen ausschalten, neutralisieren

Beachte auch den Unterschied bei

gut verpackten Kerninformationen

Doppeldeutigkeiten

vorsätzlichen Unwahrheiten (Jeden Morgen steht ein Dummer auf, man muß ihn nur finden!)

Unfaire Bemerkungen?

Wer hat den diesen Unsinn auf Ihr Manuskript geschrieben?

Jugend wird täglich besser. Sie sollten sich mal ernsthaft bemühen, die Sachverhalte zu begreifen.

Was meinen Sie, hat sich mit Ihrer schwachen Antwort Ihr Image nun verbessert, oder verschlechtert?

Ich habe im Grunde viel Verständnis für den Kollegen. Bis vor fünf Jahren dachte ich auch noch so.

Ich lege keinen Wert darauf, Recht zu behalten, wenn ich recht habe. Entschuldigen Sie, daß Sie mich schon wieder unterbrechen. Einen Wehrlosen soll man nicht treten. Und Sie sind (geistig) wehrlos. Die Sprache ist dem Menschen gegeben, um seine Gedankenlosigkeit zu verbergen. Ich glaube, Sie halten Ihre besten Gründe noch in Reserve. Denn das können die besten unmöglich gewesen sein.

Manche Leute haben Bretter vor dem Kopf, die ihnen die Welt bedeuten. Aber wenn ein Gespräch dieses Kampfniveau erreicht hat, tut man noch besser abzubrechen.

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Bei Schopenhauer steht der Satz:

“Gewissen Menschen gegenüber kann man seine Intelligenz nur auf eine Art beweisen, nämlich indem man nicht mit Ihnen redet.”

Themen:Argumentation Verhandlung Stichworte:, , ,

Dezember 20th, 2009 von Erfolgsamer

Verhandlung – Scheinbar positiv/neutrale Verhaltensstrategie – die Taktiken

1) Erklärungstaktik – Sachverhalt wiederholen lassen – den Gegner kommen lassen, mit Ich-Botschaften arbeiten

2) Zerlegen – das „Ganze“ zerlegen

3) Sachverhalt zerreden, dann relativieren, die Umkehrung anwenden, also auf das „Ganze“ pochen.

4) Die Richterrolle übernehmen (Vorsitz, Moderation, „Unparteiischer“, – und schließlich Recht sprechen)

5) Ergänzen, Weiterführen, Übertreiben, – dann die eigene Übertreibung verurteilen und damit auch gleich das Ganze mitverurteilen

6) Ablenken auf „Nebenkriegsschauplätze“

7) Mit Statistik lügen

8) Weitere Streitpunkte schaffen, künstliche Vermehrung der Bedingungen

9) Auf Zeit spielen – Probleme aussitzen

10) Durch Verzögerungstaktik den Gegner unter Entscheidungsdruck setzen

11) Alternativen in ein scheinbar ausgehandeltes Konzept einbringen

12) Generell neue Forderungen einbringen

13) Unklare Vollmachten (beim Gegner „alles rausholen“ und dann zur Entscheidung weiterreichen

14) Vertragsuntreue (zum Schein auf das Verhandlungsergebnis eingehen und sich dann nicht daran halten)

15) Informationen (nur das vollständige und „richtige“ Wissen ist Macht – wer sein ganzes Wissen preisgibt wird „machtlos“)

16) Mit unvollständigen Informationen den Gegner manipulieren um ihn „ins Messer laufen zu lassen“.

17) Das alte „good-guy/bad-guy“ Spiel

18) Den Gegner auf eine falsche und gefährliche Fährte locken

19) Einlullen – zu Beginn dem Gegner als „Partner“ empfehlen, „alle Taktiken zu vergessen“ um ihn dennoch mit gezielten Taktiken reinzulegen

20) Mit vertrauensbildenden Maßnahmen den Gegner in eine positive Grundhaltung bringen, das Ergebnis unterschriftsreif aushandeln, und dann an eine dritte Person delegieren.

Auch ziemlich mies. – Aber es funktioniert.
Um dem entkommen zu können muss man zuerst diese Taktiken erkennen.
Dann erst bietet sich die Möglichkeit zur effektiven Intervention.

Themen:Argumentation Verhandlung Stichworte:, , , ,