Juni 1st, 2011 von Erfolgsamer

Mit einem Sportbootführerschein See dürfen Fahrzeuge, die für Sport- und Freizeitzwecke gesteuert werden. Ein Schiff, das mehr als 12 Personen befördern kann, gilt als Fahrgastschiff und darf nur mit einem nautischen Patent geführt werden.  Auf allen Binnenschifffahrtsstraßen gilt jedoch der Sportbootführerschein, und das für Boote mit weniger als 15 m Länge. Die beiden Sportbootführerscheine See und
Binnen sind erschwinglich und heute kann man sich leicht auch per Online-Kurs darauf vorbereiten.

Wollen Sie kein Bootspatent erwerben, oder haben Sie keine Zeit für die Ausbildung, dann müssen Sie trotzdem nicht auf ein Hausbooterlebnis verzichten.

Ein Hausbooturlaub auf einem der zahlreichen Seen der Mecklenburger Seenplatte und auch in anderen Gebieten Deutschlands, Frankreichs, der Schweiz und anderen Ländern möglich. Dabei können Sie die unterschiedlichsten Strecken befahren.

Der Charterschein ist die Antwort!
Hausboot Fahren führerscheinfrei!

Vor einigen Jahren wurde zur Förderung des Wassersporttourismus die Möglichkeit geschaffen, auf den gefahrlos zu befahrenden Wasserstraßen Hausboote und Sportboote mit einer sogenannten „Charterbescheinigung“ zu führen. Die Charterbescheinigung gilt nur für gemietete Boote mit einer Haftpflichtversicherung und mit einer Länge von bis zu 15 Metern. Auch die Bootsgeschwindigkeit ist auf 12 km/h im stillen Wasser begrenzt.

Manche Bootsvermieter bieten Kurzschulungen an. Diese bestehen aus einer Einweisung in Theorie und Praxis und dauern oft nicht einmal eine Stunde. Nach dieser Einführung erhalten Sie Ihren Charterschein und schon können sie als stolzer Kapitän mit Ihrem Boot ablegen.

Informieren Sie sich jedoch vorher eingehend, denn die Bestimmungen sind nicht nur in verschiedenen Ländern, sondern teilweise auch in verschiedenen Gegenden Deutschlands unterschiedlich.

Diese Charterscheine gibt es auf den folgenden Wasserstraßen: Müritz-Elde-Wasserstraße, Müritz-Elde-Wasserstraße – Plauer See,  Obere Havel-Wasserstraße, Finowkanal, Werbelliner Gewässer, Dahme-Wasserstraße, Gosener Kanal, Seddinsee, Neuhauser Speisekanal, Drahendorfer Spree, Saale, Potsdamer Havel, Stör-Wasserstraße, Revier Peene bis Usedom, Kummerower See und andere.

Ein Hausboot führerscheinfrei zu mieten ist vielleicht auch eine gute Urlaubsalternative für Sie.

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Mai 31st, 2011 von Erfolgsamer

Über Hausboote und Hausbootfahrten haben wir ja schon mehrmals berichtet.

Auf einem Hausboot wollen immer mehr Menschen Urlaub machen. Der Trend ist ungebrochen.

Bei Hausbooten geht es nicht nur um Wohnungen zu Wasser, doch wir wollen hier erstmals über diese spezielle Form der Hausboote berichten. In Dänemark gibt es das Hvide Sande Touristikbüro das sich auf Luxuswohnungen und Häuser  zu Wasser spezialisiert hat. Diese Hausboote sind auf einer Art Floß, einem schwimmenden Fundament gebaut und liegen immer an einem Bootssteg in Tyskerhavn im Ringkøbing Fjort bei Hvide Sande vor Anker. Achtung! Diese Boote sind groß und luxuriös, haben aber KEINEN Motor und können vom Landungssteg nicht wegbewegt werden. Dafür wird fließendes Wasser, Elektrizität und Fernheizung angeboten. Parkplätze sind auch in nächster Nähe vorhanden. Von den Booten hat man überall einen schönen Blick auf das Wasser und einen weiten Ausblick. Ein Hausboot mieten wird eben immer populärer und deswegen steigt die Auswahl der angebotenen Hausboote auch ständig.

Wem es allerdings nicht genug ist eben nur ein Hotelzimmer, bzw. eine Ferienwohnung auf dem Wasser zu haben, der muss sich nach beweglichen Hausbooten umsehen.

hausboot

Diese Boote sind natürlich wesentlich kleiner und man muss auch auf einigen Komfort verzichten. Fließendes Wasser zum Beispiel, oder Fernwärme darf man sich dann eben nicht erwarten. Trotzdem werden auch in dieser Klasse wirklich schöne Boote zu günstigen Preisen angeboten.

Dafür ist man nicht gebunden. Man tuckert mit seinem Boot von einem Städtchen zum nächsten, bleibt grade dort stehen wo es interessant oder besonders romantisch ist und man hat so auch jeden Tag eine neue Aussicht.
Kümmern Sie sich aber auf jeden Fall rechtzeitig um eine Reservierung, wenn Sie ein Hausboot billig mieten wollen.

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Februar 6th, 2010 von Erfolgsamer

Ich denke dass eine Fahrt mit inem Hausboot ein tolles Abenteuer wäre.
Was muss ich nun wissen wenn ich ein Hausboot mieten will?

VORHER ÜBERLEGEN ERHÖHT DEN GENUSS

hbENTSCHEIDUNGSGRUNDLAGEN

Die Crew:
In einem Buch habe ich einmal gelesen, dass man sich vor einer Heirat überlegen sollte, ob man mit diesem Menschen eine Woche auf einem Hausboot verbringen könnte. Nein, so arg ist das Leben auf einem Hausboot nicht. Aber man ist doch auf einem etwas begrenztem Raum beisammen und merkt bestimmte Eigenheiten und Unterschiede im Lebensrhythmus doch etwas deutlicher. Daher müssen Sie zuerst mit Ihren anderen Besatzungsmitgliedern abklären welche Wünsche jeder zu dieser Fahrt hat. Wann und wie Frühstücken? Mittagessen wann, wo (an Bord oder im Restaurant/Gasthaus), wer kocht? Museen, Stadtbesichtigungen oder Wanderungen bzw. Faulenzen an Bord? Wann und Wo Abendessen? Nachtruhe von bis? Wenn diese Themen nur angesprochen werden, ist ein gutes Zusammenleben schon zu 99% gesichert, weil jeder weiß was ihn erwartet und wo er Kompromisse machen wird.

Das Boot:
Für Anfänger ist es besser ein Boot zu wählen, bei dem der Steuerstand nicht ganz vorne ist. Da sich das Boot nicht wie ein Auto vorne in die neue Richtung bewegt, sondern heimtückisch genau rückwärts auf die andere Seite ausschwenkt. Dadurch fällt einem bei einem Steuerstand ganz vorne weniger leicht auf, dass das Heck des Bootes den Bogen bereits längst begonnen hat. Wenn das Boot einen zweiten Steuerstand (Flying Bridge) hat, fällt diese Überlegung weg. Auch ist es schon schön, von oben an der frischen Luft Ihren Kajütkreuzer zu manövrieren. Auch wenn Schlechtwetter ist. Wenn Sie das Wetter stört, haben Sie nur die falsche Kleidung mit. Wählen Sie das Boot auch immer um 1-3 Schlafstellen größer als erforderlich. Es trägt dann wesentlich zum guten Gelingen Ihres Abenteuers bei.

Das Revier:
Mit dem Hausboot können Sie fast in ganz Europa unterwegs sein. Es gibt Reviere mit oder ohne Schleusen, mit oder ohne Brücken, die bei Ihrem Herannahen geöffnet werden. Mit oder ohne Infrastruktur, je nachdem ob Sie direkt beim Restaurant oder beim Supermarkt anlegen wollen, oder mit unaufgeschlossenen Gebieten – keine Landungsstege, wenig Möglichkeiten ohne Grasanker anzulegen – Ihre Freude haben.

Der Zeitpunkt Ihrer Kreuzfahrt:
Wenn Sie die Wärme lieben, im nicht immer ganz klaren Wasser baden wollen und sich durch die mögliche Hitze in den Schlafkabinen nicht stören lassen, aber auch mit mehr Verkehr am Wasser rechnen müssen, sind die Sommermonate (Schulferien) die richtige Zeit. Wir waren schon im April und auch Mitte September (32°C im Schatten bis 4°C am Morgen) in Friesland unterwegs. Nochmals: Die richtige Kleidung muss es sein.

Mit dem Hausboot fahren macht SPASS!

Für weitere Infos geben Sie doch bitte die Suchbegriffe:
Hausboot oder Boot rechts oben in der Suchmaske ein.

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Februar 6th, 2010 von Erfolgsamer

SÜDHOLLAND

Boot: Sheba von Crown Blue Line

Ursprünglich wollten wir ja Süd- und Nordholland befahren. Es gab aber einige Gründe von unserer bis ins Letzte geplante Reiseroute abzuweichen und nur in Südholland herumzutuckern. Unser Boot, die Sheba, war sehr geräumig und sehr komfortabel, dadurch aber sehr hoch, uns dazu relativ kurz. Durch den hohen Schwerpunkt stampfte und schlingerte unser Boot schon bei der Fahrt über das Ijmeer bei jeder Begegnung mit der Berufsschifffahrt gewaltig. Für unsere geplante Fahrt nach Nordholland hätten wir ein größeres Stück am Nordseekanal verbringen müssen. Und dort ist sehr viel Berufsschifffahrt. Der Hafenmeister hat einen treffenden Vergleich gebracht. Er sagte nämlich: Mit dem Fahrrad fährt man auch nicht besonders glücklich auf der Autobahn. Weiters spielte unsere Bootshöhe bei verschiedenen Routen in Nordholland nicht mit. Auch stimmten die Brückenhöhen auf den Karten nicht. Die wahre Höhe verschiedener Brücken in Südholland konnten wir schon vorher durch e-mails an den jeweiligen VVV (Fremdenverkehrsverein) klären. Aber es hat sich gelohnt. Bei unserem herrlichen Wetter konnten wir so richtig faulenzen und mit halber Kraft durch die Gegend tuckern. Aber nun zum Logbuch.

hausbootMittwoch 28.5.2003: Abfahrt Wien 0800. Frühstück wie immer in Großram. Angenehmes Reisewetter (20-24°C). Fahrt nicht sehr lustig, Lauter „Tepperte“ unterwegs. Wir waren die einzigen „Vernünftigen“. Gegen Mittag kurze Pause bei einem Rasthaus. Gute „fränkische Kartoffelrahmsuppe“. Die Fahrt verlängert sich durch viele Baustellen in Österreich und Deutschland gewaltig. Ankunft Würzburg (wieder einmal leicht verfahren) um 1530. Hotel Mercure. Kleiner Stadtbummel.

Donnerstag 29.5.2003: Gutes Frühstück. Rezeption empfiehlt uns das Dorint-Hotel in Bonn. Abfahrt Würzburg 0845. Sonne. 21°C. Ankunft Bonn 1200. 27°C. Aber denkste. Es war das falsche Dorint-Hotel. Kein Zimmer frei. Wäre wahrscheinlich auch viel zu teuer gewesen. Wir wollten das Haus ja nicht kaufen. Also auf zum richtigen Dorint-Hotel am Rande von Bonn. Trotz genauer Erklärung falsche Autobahnabfahrt erwischt und nun fragen wir uns durch. Nach 81 km, Hut drauf und wir bleiben bei einem netten Hotel „Domblick“ stehen. (Das war, wie sich herausgestellt hat nur 500m von der richtigen Autobahnabfahrt entfernt). Rustikal, nettes ruhiges Zimmer. Nachmittag bei 35°C Spaziergang in Bonn. Beethovenhaus leider geschlossen.

Freitag 30.5.2003: Abfahrt 0845. 20°C. Sonne. Angenehme Fahrt bis Oberhausen. Dann STAU!!! Für 9km 1h20min. Dann riesige Umleitung weil Autobahn nach Arnheim gesperrt. Humor verlass uns nicht. 32°C. Dank sei der Klimaanlage. Eintreffen Jachthafen De Eemhof 1330. 29°C. De Eemhof ist ein riesiges Wassersportzentrum in einer Waldlandschaft mit Bungalows, Einkaufzentrum und vielen Restaurants. Dazwischen Palmen, künstliche Felsen, Golfübungsplätze und ein Teich mit Tretbooten. Eigentlich sehr kitschig, Spanien in Disney-land. Melden uns beim Hafenmeister. Sehr freundlich, Sheba (unser Boot) Samstagmittag fertig. Er fragt uns, wo wir übernachten wollen. Auf Flevoland gibt es offenbar kein Hotel. Er empfiehlt uns ein Hotel am Festland. Das ist voll belegt. Als nächstes Hotel wird uns das Mercure in Zwolle empfohlen. Bevor wir in der Gegend etwas suchen, auf die Autobahn und 45 km nach Zwolle. Erschöpft Zimmer bekommen. Fenster geht nur einen Spalt auf. Duschtasse verstopft. Duschwand klemmt. Zigarettenstummel und tote Fliege am Fensterbrett usw., (Da folgt noch ein Brief an die Zentrale.)

Samstag 31.5.2003: Sonne, Einkauf im Supermarkt. Und nach De Eemhof. Eintreffen 1100. Kleine Mahlzeit im Hafenrestaurant. Kurz nach 1200 ist das Boot fertig. Auspacken, nochmals duschen an der Basis, Einführung in das Boot, Proberunde. Abfahrt 1545 bei 29°C. Es ist herrlich zu starten, wenn schon alles verstaut ist und man den Urlaub ohne „Hudeln“ beginnen kann. Zu unserer Freude hat das Boot eine Bugschraube. Es erleichtert das Manövrieren wesentlich. Sie ist aber nur von der Flybridge zu bedienen. Fahrt über Gooimeer und Markermeer. Herrliches Wetter, doch kräftige Böen und zusätzlich dicke Brummer der Berufsschifffahrt. Spritzer kommen über und unsere Sheba stampft und schlingert manchmal ganz schön. Ein besonders Schlauer wollte einen Abkürzer nehmen. Und jetzt sehen wir durch unsere Ferngläser die ganze Crew im knietiefen Wasser stehen um das Boot wieder flott zu bekommen. Ankunft Jachthafen Muiden 1845. Mit gutem Zureden verschafft uns der Hafenmeister noch einen freien privaten Liegeplatz, weil der Besitzer nicht kommt. Liegegebühr € 15.15. Nachtmahl im Hafenrestaurant. Norbert: Gulasch mit gebackenem Kartoffelpüree, Salat und Zuckermelone. Typisch ungarisch ?? Eva: Hühnerspieße mit süß-saurer Sauce, Pommes, Mayonnaise, Salat und Zuckermelone. 2000 Uhr Außentemperatur 24°C. Wir werden bald in den Kojen sein.

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Januar 5th, 2010 von Erfolgsamer

Ja, das kann man machen!

Boot: Consul von CBL

Technische Daten
Länge 10.33 m
Breite 3.37 m
Tiefgang 1.30 m
Steuerstände 2
Stehhöhe 1.90 m
Dieseltank 270 l
Wassertank 450 l

plan-consul

Dienstag 25.5.2004 Abfahrt 0823, bewölkt, 14°C, Frühstück wie immer in Großram, Mittagessen wie immer Wurstkuchl in Regensburg. Bratwürstl und Sauerkraut. Ankunft in Wöllbattendorf Hotel grüne Linde (Abfahrt von der Autobahn in Hof West) 1600 Uhr. Die Fahrt war ziemlich anstrengende, viel LKW-Verkehr und viele Baustellen. Kurzer Bummel durch Hof.

Mittwoch 26.5.2004 Diesmal ziemlich lautes Zimmer: Bis spät abends und zeitig in der Früh fuhren Traktoren fast durch unser Zimmer. Gutes Frühstücksbuffet. Abfahrt 0830, 12°C, Fahrt angenehm trotz Regenschauer. Leipzig. Kleiner Stadtbummel, diverse Einkäufe. Vermouth für Manöverschluck. Weiterfahrt. Kurze Pause in einem Mövenpick. Weiterfahrt zur geplanten Übernachtung ca. 100km vor Potsdam. Da wir aber so flott weiterkamen, entschlossen wir uns aber spontan bis zu Basis nach Potsdam zu fahren und landeten nun viel zu früh an der Basis. Wollten nach einem kurzen Guten-Tag-Sagen ein Hotel in Potsdam suchen. Die Basis-Managerin rief sofort die CBL-Basis an, aber unser Boot könnte erst am Freitag bezogen werden. Auf unsere Frage nach einem Hotel in der Nähe bot sie uns ein nettes, kleines Appartement in einem Container direkt an der Basis, oder ein anderes Boot für heute Nachmittag bis Freitag früh an. Ja und das hat Norbert (fast) über meinen Kopf hinweg gebucht. Die Reunion, ein tolles Privat-Boot mit Mikrowellenherd, Staubsauger, Fernseher, Sonnendach, Bugschraube und, und. Der Preis auch toll (€ 400.-). Aber wenn einen der Hausbootvirus packt, macht man vieles.

Wir fahren auch gleich los. Tiefer See, Griebnitz-See bis zum Teltowkanal und retour.

Wir werden morgen etwas herumtuckern, aber für die 2 Tage sicher nicht an Bord kochen und heute abends und morgen irgendwo auswärts essen. Am Freitag bekommen wir dann „unser“ Schiff. Da werden wir dann Nahrung bunkern und losdüsen. Hoffentlich wird es bald wärmer und vielleicht kommt doch hie und da die Sonne. Wir fahren abends mit dem Auto Richtung Süden und finden nach wenigen Kilometern in Geltow ein nettes Pub („Börsianer“). Köstliches Nachtmahl.

Donnerstag 27.5.2004 Nacht angenehm. Morgens 11°C. Fest eingeheizt. Frühstück in einem urigen ???? (weiß nicht wie ich das nenne soll) in Geltow rechts ca. 400m vor dem Börsianer. Einkauf in einer Apotheke. Abfahrt mit der Reunion um1045 bei 14°C. Wind, bewölkt, steuern von unten. Templiner-See, Schwielow-See und dann bis zur Inselstadt Werder. Legen beim Fischrestaurant Arielle an und machen kleinen Rundgang, bis uns der Regen wieder aufs Boot treibt. Das Fischrestaurant hat übrigens nicht geöffnet. Heimfahrt zum Jachthafen Potsdam. Dort scheint die Sonne und wir erfahren vom mittlerweilen eingetroffenen CBL-Manager, dem Herrn Dhier, dass wir bereits heute aufs Boot, auch darauf übernachten und morgen vormittags bereits abfahren können. Wir übersiedeln daher bereits am Nachmittag (endlich kann ich in Ruhe das Boot einräumen) und geben die Reunion zurück. Und bekommen auch, das ist fast nicht zu glauben, unaufgefordert einen Teil der Miete retour. Die Consul ist modernes, sehr praktisch konzipiertes Boot und gefällt uns sehr gut. Nach einem Grosseinkauf im Supermarkt landen wir wieder beim „Börsianer“. Heim aufs Boot und nach duschen rasch eingeschlafen.

Freitag 28.5.2004 0700 Tagwache wegen Bootsübernahme und Einweisung. Auf eine fahrtechnische Einweisung hat Herr Dhier verzichtet. Er hat uns mit der Reunion anlegen gesehen. Für mich hat er sogar extra einen Fön organisiert. Er war übrigens wirklich sehr entgegenkommend und freundlich und hat sich wirklich bemüht uns bei der Übernahme alles rasch und kompetent nahe zu bringen. Daher auch schon um 0945 Uhr Abfahrt bei strahlendem Sonnenschein !!!!!!!!!!! Tiefer See, Jungfernsee, Wannsee, die Havel entlang bis zur Schleuse Spandau (an 1220). Wartezeit 2 ½ Stunden. Die Berufsschifffahrt hat Vorrang. Wir glauben immer wieder, dass wir nun mit anderen Booten einfahren dürfen, aber es kommen immer wieder dicke Brocken daher, die eingelassen werden und wir können weiter warten. Der Schleusenwärter ist auch sehr pimpelig. Wenn noch Sportboote eingelassen werden, lässt er nur so viele einfahren, wie bei ziemlich großen Sicherheitsabstand direkt an den Schleusenwänden Platz haben. Der müsste einmal schauen wie viele Boote in Holland, Frankreich oder England in so eine Schleuse hineingeschlichtet werden. Havel-Oder-Wasserstrasse bis Niederneuendorfersee. Wir finden einen privaten Anleger in Heiligensee, der uns für € 10.- ohne Rechnung übernachten lässt. Da wir aber nächste Woche von hier weg mit Freunden nach Potsdam schippern wollen und diese Stelle mit der S-Bahn gut erreichbar ist, nehmen wir das in Kauf. Sehr gutes Abendessen bei einem Italiener bei der S-Bahn-Station Heiligensee.

Samstag 29.5.2004 Nach sternklarer Nacht um 0800 Uhr Sonnenschein bei 18°C. Abfahrt 0900. Havel-Oder-Wasserstrasse. Riesige Schrottlagerplätze am rechten (Backbord) Ufer. Trostlose Industrielandschaft. Da der Berufsverkehr absoluten Vorrang hat, bleiben wir vor einem dicken Brummer, den wir aber bei der Schleuse Lehnitz vorlassen. Einige Boote fahren dann noch hinter uns in die Schleuse. Fahrt bis Havel-Oder-Dreieck mit viel Berufsverkehr. Dann geht es Richtung Norden in die obere Havel-Wasserstrasse bis zur Schleuse Liebenwalde. Wir fahren bis zum Haltezeichen vor und werden auch sofort eingelassen. Als wir in die offene Schleuse einfahren, stürmen uns drei Boote, die vorher festgemacht hatten und sich offenbar nicht auskannten, wild nach. Da einige mit dem Anlegen nicht zu Recht kommen, hilft ihnen Norbert. Wir fahren als erste aus der Schleuse.

Die anderen hinter uns. Hektisch mit Volldampf und weit über die zugelassene Höchstgeschwindigkeit. Wir lassen sie überholen. Und nun wird es lustig. Sie überholen sich gegenseitig. Bei der Schleuse Bischofswerder können wir nun als Letzte ruhig einfahren, weil die vor uns sowieso mit ihrem Manöver so lange gebraucht haben. Wieder wilde Jagd. Schleuse Zehdenick das gleiche. Wir legen um 1615 im Stadthafen Zehdenick an. Wir bummeln durch die Stadt. Sie ist wie ausgestorben. Kein Geschäft offen, Gasthäuser gesperrt. Im Hafen ein Buffet mit einigen kleinen Speisen, aber die sind nichts für uns.

Man merkt, dass hier einmal der Osten war. Die Leute sind arm und mit wenig zufrieden. Kleingartensiedlungen: 100 m2 Grund und darauf ein 20 m2 großes Häuschen. Entweder liebevoll mit altem Material (Wellblech) zusammengebastelt oder total vernachlässigt. Liegeplatz im Hafen + 2mal Duschmarken € 9,80.

Sonntag 30.5.2004 Gut geschlafen. Norbert schlief von 2015 bis 0600 durch. Natürlich war er bei diesem Sonnenschein (18°C) um 0700 schon putzmunter und ich wurde liebevoll geweckt. Norbert ist ein hervorragender Frühstückskoch. Er weiß jetzt sogar schon was wo aufgehoben ist. Abfahrt 0815. Marina Havelblick (bei km 22) mit Gasthaus sieht sehr gepflegt und sauber aus. Ab Burgwall wird die Havel sehr schmal und schlängelt sich mit 1000 engen Windungen durch total naturbelassene Wälder (Urwälder). Kein Mensch weit und breit. Die Schleusen Schorfheide, Zaaren und Regow sind kleine Selbstbedienungsschleusen. Die Anweisungen erfolgen mit Leuchtschrift und sind leicht verständlich. Dazwischen wirklich alles naturbelassen. Am linken Ufer (Steuerbordseite) war vor der Wende ein Truppenübungsplatz. Warntafeln weisen auf möglicherweise noch immer vorhandene Blindgänger hin. Die Wasserkarten während unserer gesamten Tour sind teilweise echt überholt und zum Teil auch unrichtig. So sind wir auf diesem Abschnitt, obwohl wir laut Wasserkarte mindestens 40 cm Wasser unter dem Kiel haben sollten, 3m vom Ufer weg auf Grund gelaufen. Da aber das Flussbett aus Erde und Schlick besteht, war es leicht mit Retourgang vorsichtig wieder flott zu werden. Der Stolpsee zeigte sich uns bei strahlender Sonne aber heftigem Wind. Trotz Pfingstsonntag nur wenige Boote. Über Schwendtsee und Baalensee erreichen wir die im Internet angepriesene Wasserstadt Fürstenberg. Überall anders wären an einem Pfingstwochenende für den Fremdenverkehr doch einige Gaststätten oder auch Geschäfte für Getränke und Lebensmittel geöffnet. Hier nicht! Alles ist zu! Die Planwirtschaft schlägt noch immer zu. Gerade einige Hotels in Fürstenberg halten offen. Auch hier gibt es wieder Kleinstgrundstücke mit vielen Gartenzwergen und Zierrat geschmückt. Wir gehen in einer Bucht am Röblinsee vor Anker. Um 1900 Uhr hat es noch 23,4 °C. Am Abend gibt es ein Fertigmenü: Putengeschnetzeltes mit Nudeln und gemischtes Gemüse. Sehr gut! Aber eine Portion für beide war doch etwas wenig. Nach einer Canastaschlacht gibts daher noch Wurstbrote.

Montag 31.5.2004 Die erste „Anker-Nacht“ in unserem Bootsleben. Norbert hatte es gut der schlief im Heck, aber bei mir in der Bugkoje war der Klabautermann unterwegs. Strömung gibt es keine, aber der Wind hat sich wiederholt gedreht und dadurch machte sich die Ankerkette immer wieder bemerkbar. Und im Bug konnte man dies besonders gut hören. Abfahrt 0900 Uhr bei 20°C und strahlender Sonne. Mit dem Anker zogen wir 100kg Algen, Schlick und Gatsch herauf. Wir mussten an einem Steg anlegen und haben uns eine gute halbe Stunde bemüht den Anker wieder sauber zu kriegen. Freiwillige Ankermanöver sind daher nicht mehr vorgesehen. Da wir am Donnerstag Freunde in Heiligensee treffen wollen, tuckern wir also gemütlich wieder die Havel zurück. Am Nachmittag machen wir bei der Marina und dem Restaurant Havelblick bei km 22 einen Zwischenstopp. Der sehr freundliche Hafenmeister will uns sofort einen Platz anbieten. Wir wollen aber nur ins Restaurant und legen daher an dem dazugehörigen Steg an. Die Anlage ist wirklich sehr freundlich und empfehlenswert. Die Speisenkarte ist sehr umfangreich und eine nette Bedienung. Haben köstlich zu sehr zahmen Preisen gegessen. Wir fahren weiter bis Zehdenick und legen diesmal in der Marina an. Hier werden wir übernachten. Der Hafenmeister ist sehr hilfsbereit und nett. Daher in Zehdenick nicht im Stadthafen sondern in der Marina übernachten!!!

Dienstag 1.6.2004 Ruhige Nacht. 0730 herrliche Sonne. Um 0800 Uhr kommt der Bäcker in die Marina mit frischen Semmeln, Brot und Süßigkeiten. Einkauf im Supermarkt. Heute hat er offen. Wir schleppen uns mit Getränken ab. Der Hafenmeister sieht uns und ist ganz verstört, dass wir uns nicht sein Wagerl genommen haben. Abfahrt 1030. Der Vosskanal zieht sich dahin. Besonders schön ist er auch nicht. Wir fahren von Schleuse zu Schleuse mit einem sehr netten Ehepaar auf einem Schlickrutscher. Weiter die Havel bis zur Schleuse Lehnitz. Dort wieder einmal ein Stunde Wartezeit, weil die Berufsschifffahrt absoluten Vorrang hat. Es dürfen immer nur ein paar Kleinfahrzeuge mitschleusen. Dann flitzt noch ein großes Privatboot mit präpotenten Jugendlichen (der Papa wird´s schon richten) und mit höhnischen Bemerkungen zu einem anderen Wartenden vor den anderen Booten in die Schleusenkammer. Ce la vie.  Ist nicht der Mühe wert die Profis einer Detektei einzuschalten, auch wenn die den Rüpel sicher schnell ausgeforscht hätten. Aber wir sind nicht auf der Flucht und Benehmen ist ja heute nicht mehr gefragt. Um 1630 treffen wir am Lehnitzsee in Oranienburg ein und erwischen mit unserem für dortige Begriffe großen Boot den letzten Liegeplatz beim Bootshaus und Eiscafe Dietrich. Einkaufsbummel in Oranienburg. Wir wollen auch Ansichtskarten. Gibt es nicht. Fremdenverkehr offensichtlich gleich null. Nur beim Eistercafe gibt’s dann welche. Aber die sind vom Eiscafe! Essen im Eiscafe. Sehr magere Speisekarte: Bockwurst mit Brot. Bouletten mit Kartoffelsalat. Ringsherum dunkle Wolken. Es kühlt ab. 1930, der Regen ist da wir gehen ins Bett.

Mittwoch 2.6.2004 Regnerische, kühle Nacht. Um 9800 nur 11°C. Nieseln. Die Wettervorhersage ist bescheiden. Morgen kommen unsere Freunde um von Heiligensee bis Potsdam mit uns zu schippern. Abfahrt um 0915 mit langen Hosen und wärmerer Kleidung. An einer privaten Marina können wir Fäkalien entsorgen lassen. Eintreffen in Heiligensee um 1200 bei 21°C. Wir machen gründlich Reinschiff innen und außen. Duschen Mittagschläfchen. Die Sonne ist wieder da. Schöner Abend.

Nächstes Jahr geht´s an den Bodensee und nach Bregenz. Man glaubt gar nicht wie viele Städte man vom Hausboot aus besichtigen kann.

>>> weiter mit dem Hausboot

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Januar 5th, 2010 von Erfolgsamer

Den ersten Teil des Artikels über unsere Tour mit dem Hausboot nach Berlin finden Sie hier.

IN BERLIN, UM BERLIN, UND UM BERLIN HERUM

Donnerstag 3.6.2004 Sonne! Warm! Um 0846 Uhr holt Norbert unsere Freunde vom S-Bahnhof Heiligensee ab. Bootsführung. Begrüßungssekt und dann geht’s los. Herrliches Wetter. Fast schon zu heiß.

Bei der Spandauer Schleuse 1 Stunde Wartezeit. Beim Anleger Schifferbauerdamm Spandau finden wir ein freies Plätzchen. Bei herrlichem Wetter geht es weiter. Die Havel hinunter, am Wannsee und der Pfaueninsel vorbei. Durch den Jungfernsee. Zwischen Jungfernsee und dem Tiefen See wollen wir bei der berühmten Brücke, über die West- und Ostspione ausgetauscht wurden, anlegen. Das geben wir aber schnell auf. Die vielen Fahrgastschiffe machen solche Wellen, dass unsere geplante Cafepause nicht möglich ist. Daher weiter. Kurz danach finden wir eine Marina an der Steuerbordseite bei der wir anlegen. Die Hafenmeisterin stürzt herbei und will sofort von uns die Liegegebühr für die ganze nächste Nacht, obwohl wir nur eine Cafepause machen wollen. Wir belegen ja einen Platz und es könnten andere kommen, die über Nacht bleiben wollen. Erst nach Zusicherung, dass wir in einer Stunde wieder weg sind, dürfen wir unseren Cafe verzehren. Na ja, manche wollen halt abzocken. Weiter gehts bis zum Jachthafen in Potsdam. Wir legen an und verbringen bei strahlender Sonne einen netten Spätnachmittag bei Sommerspritzer an Bord. Dann bringt uns Norbert mit zwei Fahrten zum Börsianer. Wieder gut gegessen. Und nachher mich zur Basis und die anderen zur S-Bahn. Um 2130 ist bei uns wieder Nachtruhe.

Freitag 4.6.2004 Sonne. Soll aber laut Wetterbericht nicht so bleiben. Wir fahren mit dem Boot Diesel nachtanken. (Die Pumpe hört nicht auf. 139,4 Liter macht € 138.- , und das ist angeblich ein niederer Spritpreis. Die Grünen wollen offensichtlich zu Lande nur mehr Fußgeher oder Radfahrer und zu Wasser Schwimmer). Abfahrt von der Tankstelle nächst der Basis um 1030. Vor der Schleuse Spandau nach Osten die Spree hinauf. Hinauf ist gut. Man merkt nur an den Bojen oder den Schleusen wo es rauf oder runter geht. Alle Gewässer sind eigentlich stehend und eine Strömung nicht zu erkennen. Um 1445 legen wir beim Anleger Friedrichstrasse an. Gerade noch ein Platz frei. Für Bootstouristen hat die Berliner Stadtverwaltung offensichtlich nichts über. Es gibt nur ganz wenige öffentliche Anleger und die nur für 3 oder 4 Boote. Am Kai gibt es zwar schöne Restaurants, Cafehäuser und Konditoreien mit Tischen und Stühlen im Freien. Dort darf und kann aber niemand anlegen. Auch bei den pompösen Neubauten und Uferanlagen im Regierungsviertel ist das unmöglich.

Aber dazu noch später mehr. Kleiner Spaziergang mit Einkäufen. Wir wollen ein paar Freunden schreiben, aber es gibt nirgends Ansichtskarten von Berlin, von der Spree schon gar nicht. Es kühlt etwas ab. Bewölkt, später Regen.

Samstag 5.6.2004 In der Nacht hat es geregnet. Um 0800 Uhr hat es 17°C und es ist trüb. Um 0900 Abfahrt Richtung Müggel-See. Um 1000 hat es nur mehr 15°C. Wir übersiedeln von der Flybridge nach unten. Gerade rechtzeitig, denn es beginnt zu regnen. Gott sei Dank, dass wir mit unseren Freunden so herrliches Wetter hatten. Nach einer halben Stunde ist wieder alles vorbei, wir gehen hinauf und überqueren den Müggelsee. Am kleinen Müggelsee legen wir um 1200 Uhr beim Cafe-Restaurant L+B an. Wir dürfen hier über Nacht liegen bleiben, und das kostet nicht einmal was. Wir essen hier sehr gut und preiswert zu Mittag. ½ Ente mit Kartoffeln und Salat und ich, na was? Matjesfilet nach Hausfrauenart. Mittagschläfchen und am Nachmittag Spaziergang in den Auen und Räuberrummy. Abends kaltes Essen.

Sonntag 6.6.2004 Sonne, warm. Abfahrt Müggelspree (Klein Venedig). Wieder kleinste Parzellen mit 100 m² und darauf ein Häuschen mit 15 m². Manche total verwahrlost, manche liebevoll gepflegt. Norbert war vor der Wende durch eine Einladung der NVA (die wollten im drauffolgenden Jahr in den goldenen Westen eingeladen werden) bereits mit einem Marineboot hier unterwegs und hat das noch in guter Erinnerung. Es hat sich nicht viel geändert. Weiter über den Gosener Kanal, Seddinsee. Spree-Oder Kanal, Krossinsee, Großer Zug, ein Stück nach Niederlehme und zurück, Zeuthenersee bis Karolinenhof an der Dahme. Dort war Norbert in einem Gästehaus der NVA untergebracht. Dies wollten wir finden. Bei einem Steg eines privaten Wassersportvereins legten wir an. Wir mussten jemand älteren fragen. Endlich fanden wir einen Herrn, der, wie sich im Gespräch herausstellte, früher bei der Wasserschutzpolizei war und derartige Delegationen mit seinem Boot begleitet hatte. Er erklärte uns genau wo dieses Gästehaus, das jetzt total verfallen ist, sein sollte. Wir haben es aber trotzdem nicht gefunden. Bei einem Western Restaurant machten wir eine Mittagspause. Weiter bis zur Marina Brise an der Steuerbordseite. Zwar nur für Segelboote ausgelegt aber an der Topseite können wir festmachen. Es ist ziemlich windig, aber ich kann doch bis 1730 in der Sonne an Deck einen Roman lesen.

Mittwoch 7.6.2004 Sonne, aber auch einige Wolken. Abfahrt 0900 Uhr. Wir tuckern dahin. Treptower Spree, Insel der Jugend. Dort war heute Nacht ein Fest und entlang des Ufers liegen noch etliche Alkohol- bzw. Haschleichen. Ein Wasserflugzeug liegt an einem Steg. Wir wollen näher heran. Wassertiefe laut Wasserkarte 2,00 m. Trotzdem leichter Bodenkontakt. Die Wasserkarten sind überhaupt äußerst ungenau und veraltet. Berliner Spree. Zwischen Hausruinen und wilden Gebüschen entdecken wir etliche Male einen 200-300m² großen Fleck, auf dem 10 cm Sand aufgestreut wurde und nun Strandkörbe und Liegestühle stehen, die man mieten kann. Jedoch kein Zugang zum Wasser. Trotzdem stark frequentiert. Caorle am Kanal. Wir wollen nochmals quer durch Berlin. Die Bibliothek und der Berliner Dom sehen vom Wasser her sehr renovierungsbedürftig aus.

Das neue Regierungsviertel, es wird immer noch gebaut, ist gewöhnungsbedürftig. Hier haben sich Architekten austoben dürfen. Gigantomanie, Glasmonster, Betonkolosse zeigen fast überzogene Geltungssucht. Wo waren hier die Grünen?

Ausflugsschiffe sind sich gegenseitig im Weg. Bis zum Landwehrkanal gibt es drei öffentliche Anleger für 3 bis 4 Boote und die sind alle besetzt. Dabei wäre genügend Platz für Anleger, um die Möglichkeit zum Einkaufen oder dem Besuch von Gaststätten oder Konditoreien zu schaffen. Der Wassersport ist hier noch nicht entdeckt. 1300 Uhr: Am Anleger Charlottenburger Ufer finden wir einen freien Platz und gehen spazieren. Auch hier sind die Ansichtskarten gerade ausgegangen. Schräg vis a vis vom Anleger finden wir am Kai eine kleine Imbissbude: Es gibt kleine Köstlichkeiten. E: Vorspeisenteller (diverse Aufstriche, Pfefferoni, Salat und gerollte Weinblätter). N: Bratwurst. Alles sehr gut, sehr freundlicher Budenbesitzer. Und wer ist der Besitzer??? Ein Türke!!!

Dienstag 8.6.2004 Haben heute Nacht schlecht geschlafen. Beleuchtete Fahrgastschiffe und Wasserschutzpolizei haben für heftige Bootsbewegungen gesorgt. Schönes Wetter. Abfahrt 0830. Wir wollen nochmals durch Berlin und zwar durch den Landwehrkanal. Laut Wasserkarten ist die niedrigste Brücke bei MW 3,30m. Unser Boot hat nach den Papieren 3,37m. Wir legen einmal das Toplicht um und sollte es knapp werden, schieben wir, so wie in Südholland, unser Boot langsam händisch durch. Aber es klappt. Bei der Charlottenbrücke kommen wir einwandfrei durch und dann wird alles höher. Oberschleuse und dann wieder die Spree hinunter. Die wunderschöne Oberbaumbrücke ist sehenswert. Bei der Friedrichstrasse ist noch ein Plätzchen zwischen zwei Booten frei. Wird es gelingen? Vor dem Bug und hinter dem Heck waren dann nur 50 cm Platz. Ohne Bugschraube!!! Aber gekonnt ist gekonnt. Nochmals kleiner Spaziergang. Dann geht’s wieder weiter. Berliner Dom, dahinter Stahl- und Glasmonster, kahle Betonflächen. Ich weiß nicht??? Es ist vom Wasser aus doch sehr, sehr pompös und unpersönlich. Steuerbordseitig ein Bahnhof, wie aus einem utopischen Film und weitere Baustellen und Baustellen. Und natürlich keine Anlegemöglichkeit. Spandau. Wir suchen einen Anleger. Erst an der scharfen Lanke gibst die Marina Lanke Berlin. Wir legen um 1600 Uhr an. Liegepreis für eine Nacht (ermäßigt, weil wir weder Strom, noch Wasser, noch WC oder Dusche benötigen) € 15.-. Ein stolzer Preis Man hat uns schon vorher empfohlen dort auf keinen Fall Wasser zu bunkern oder Fäkalien zu beseitigen, weil bei mehreren Vorgängern mehr Wasser verrechnet wurde als in den Tank hineingeht. Bei der Entsorgung hat’s auch nicht ganz gestimmt. Na ja. Wir bleiben trotzdem und verbringen eine ruhige Nacht.

Mittwoch 9.6.2004 Abfahrt 0845. Sonne, aber kräftiger Wind und kühl. Die Havel abwärts. Wir fahren durch die schmale Durchfahrt bei der Pfaueninsel. Jungfernsee, Weißer See, Sacrow-Paretzer-Kanal. Es beginnt zu regnen. Rein ins Boot, Heizung aufdrehen. Starker Regen und Gewitter. Verdammt wenig Sicht. Keine Anlegemöglichkeit. Wir fahren mit halber Kraft und setzen alle Lichter. Norbert schaut nach vorne und ich bin achtern am Ausguck, da nämlich dicke Lastkähne uns trotzdem mit voller Fahrt überholen. Temperatur fällt auf 13°C. Schlänitzsee. Weiter bis Paretz, dann die Potsdamer Havel hinauf. Der Regen hört auf. Bei km 5,5 legen wir um 1200 Uhr am rechten Ufer (Backbordseite) bei den „Gästehäusern Insel Toplitz“ am kleinen Zernsee an. Weit und breit keine Gasthäuser. Lesen muss man können. Es sind nämlich Gästehäuser. Eine Feriensiedlung, in der man die Gästehäuser mieten kann. Daher wird wieder einmal an Bord gekocht. Schlafen und Lesen. Immer wieder Regen, aber das stört uns überhaupt nicht.

Donnerstag 10.6.2004 Sehr ruhige Nacht. Tagwache erst um 0800 Uhr. 19°C aber nebelig und sehr feucht. Abfahrt 1030. Langsam kommt die Sonne. Großer Zernsee, Vorbei an Werder, Schwielowsee, Templinersee. Um 1145 sind wir wieder an der Basis. Es ist warm aber bewölkt. Wir packen schön langsam ein, beladen unser Auto, faulenzen und lesen. Am Abend gibts nochmals zum „Börsianer“.

Freitag 11.6.2004 0800 Uhr unkomplizierte Bootsrückgabe. Abfahrt 0815 bei 19°C. Wir wollen unsere Wahlkarten wegschicken, aber nicht einmal am Hauptbahnhof gibt’s es ein Postamt. Nach langem suchen finden wir eines, aber offen erst um 0930. Frühstück daher erst in einem Autobahnrasthaus. Ankunft in Wöllbattendorf 1345. Bummel in Hof.

Samstag 12.6.2004 18°C, bewölkt. Übernachtung war wieder im Hotel „Grüne Linde“. € 55.- (zuerst wollten sie € 64.-, aber, als wir ihnen gesagt haben, dass wir bei der Hinfahrt nur € 55.- bezahlt haben, war es plötzlich ein Irrtum). Müssen nochmals in Deutschland tanken. (In Potsdam hätte der Liter Diesel € 0.999 gekostet). Hier auch über € 0,90. Weiterfahrt über Weiden nach Passau. Dort herrscht ein Rummel. Viele Autobusse, Fahrgastschiffe. Kein Quartier zu bekommen. Wir fahren Donau abwärts bis nach Freinsberg-Hinding ins Landgut Faberhof. Das Hotel wurde erst vor 3 Wochen neu übernommen und restauriert. Es liegt außerhalb der Ortschaft und nur 4 km von Passau entfernt und ist sehr zu empfehlen. Eintreffen 1300 Uhr. Nettes, sehr ruhiges Zimmer mit Frühstück € 30.-/Person. Fahren nochmals nach Passau. Norbert wollte Parkgebühr bezahlen, aber der Automat nimmt unsere € nicht an. Endlich bemerken wir, dass eine Schrift erscheint. „Sa/So keine Parkgebühr erforderlich“. Auch so etwas gibt es. Vor dem Nachtmahl sitzen wir in der Sonne am Balkon.

Sonntag 13.6.2004 Angenehme Nacht. Abfahrt 0900 Uhr bei 13°C. Ankunft bei Freunden in Neuhofen 1100. Es gibt viel zu plaudern (Computer, Orgel, usw.) und gut zu essen: Abfahrt 1430 bei Regen. Ankunft Wien 1610.

Resümee: Das Boot wirklich sehr bequem, auch ohne Bugschraube sehr leicht zu manövrieren. Basis und das Team von CBL sehr, sehr freundlich und hilfsbereit. Die Havel aufwärts erst ab Havel-Oder-Dreieck von Industrie und Frachtverkehr weniger belastet, aber auch dort wenige Anlege- und Einkaufsmöglichkeiten. Berlin und östlich davon muss man sich ansehen, dann merkt man, dass wir doch etwas anders denken und andere Erwartungen haben. Das Kartenmaterial dieser Gegend ist stark überholt und teilweise unrichtig. Wir kommen immer wieder zu dem Schluss, dass uns persönlich eher Holland, England, Frankreich oder der westdeutsche Raum zusagt. Aber alles in allem war es wieder ein gelungener Urlaub und dank der Hilfe von „Hausboot Böckl“ wunderbar vorzubereiten und zu erleben.

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Januar 1st, 2010 von Erfolgsamer

Den ersten Teil unserer Hausbootreise finden Sie hier !

Sonntag 11.9. Tagwache daher erst um 0830. 23°C , trüb. Abfahrt 0945. Ankunft Le Vignole 1330. Sonne sehr heiß. Wir wollen hier liegen bleiben und von hier aus Venedig und Murano besichtigen.

Einige größere Boote sind dabei anzulegen, aber einige Skipper kämpfen noch heftig um festmachen zu können. Nach Erklärungen mit Händen und Füssen und einigen Hinweisen gelingt es doch. Wir gehen noch zur Trattoria alle Vignole, Süssigkeiten und Getränke mit Selbstbedienung. Mann bekommt dort auch zu essen, aber nicht nach unserem Geschmack, Interessant ist, dass man bei Speisenkonsumation für ein Tischtuch (weißes Packpapier) und zwei Papierservietten € 1.– verlangt.

Montag 12.9. Sonne. Blauer Himmel. 0730 Wecken, Frühstück und auf nach Venedig. Linie 13. Es gibt keine Seniorenkarte, keine Tageskarte nur für eine Fahrt, ob nach Murano oder Venedig €3,50. 1300 Heimfahrt. Uns tun die Füße weh. Am Vaporetto lernen wir zwei Schweizer kennen. Die besuchten uns dann am Boot. Um 1900 kommen die zwei Franzosen, denen wir schon zweimal beim Anlegen geholfen haben und laden uns zu einem Gläschen Wein auf Ihr Boot (Crown Clipper) ein.

Es sind beide sehr lustige Leute aus der französischen Justizverwaltung. Sie sprechen nur französisch. Wir aber nicht. Aber trotzdem ein netter Abend mit Händen und Füssen. 2045 wieder zu Hause.

Dienstag. 13.9. Blauer Himmel. 0930 Abfahrt. Wir wollen die Brenta hinauf. Sicherheitshalber nochmals tanken. Die Treibstoffanzeige spinnt. Die in der Karte eingezeichnete Tankstelle bei S. Elena gibt Diesel nur an Clubmitglieder. Daher zur Tankstelle am Lido. Dann durch Bacino di San Marco. Hier ist wirklich ein wilder Verkehr. Obwohl kaum ein Lüftchen weht, schaukelt und stampft unser Boot, wegen der vielen anderen und schnelleren Boote, wie wild. Bullenreiten auf der Flybridge. Hier ist Hausbootfahren wirklich kein Vergnügen. Oder liegt das an der Bauweise unseres Bootes???

Weiter den Canale nuovo di Fusina, Fusina, Moranzani, Malcontenta, Oriago. Viele bewegliche Brücken und einige Schleusen. Wir fahren vier Boote im Konvoi. Vorbei an prunkvollen (???) Villen. Vom Boot aus erscheinen die meisten sehr renovierungsbedürftig, und da fast nirgends Anleger vorhanden sind mit denen man das Ufer erreichen kann, bleibt uns die innere Pracht verborgen. Man sollte diese Villen, wie Oskar Schmid in seinem wirklich hervorragenden Reiseführer „Bootsurlaub in Venetien“ schildert, mit dem Auto besichtigen. An Dolo 1630. Sehr schöner und idealer Liegeplatz gleich rechts nach der Schleuse.

Kleiner Bummel und Einkauf. Toller Obst- und Gemüsestand neben dem Spital. In der Nacht starker Regen.

Mittwoch 14.9. Sehr angenehme Nacht. Boot lag ganz ruhig. Morgens Sonne und wolkenloser Himmel. Retour ab Dolo 0845. Die Schleusen- und Brückenwärter haben nur auf uns gewartet. Maximale Wartezeit nur 5 Minuten.

Wir begegnen unseren französischen Freunden. Lautes Hallo. In der Lagune ruhiges Wasser. Aber dann. Wir fahren im Bazino di San Marco nah an die Häuser heran. Hier sind „relativ“ wenig Wellen und wir haben weniger Angst vom Boot geschmissen zu werden. Man muss nur bei den Vaporettostationen auf die An- oder ablegenden Boote achten. Ankunft in La Vignole 1315. Gemütlicher Nachmittag..

Donnerstag 15.9. Sonne, es ist wieder sehr heiß. Fahrt nach Murano (€ 3,50). Da wir bereits um 0912 nach Murano fuhren, war es noch relativ ruhig. Glasmuseum besucht. Seniorenkarte € 2,50. Sehr schöne und alte Exponate zu sehen. Aber in manchen Vitrinen liegt der Lurch von Jahrzehnten,

Nach einem kleinen Spaziergang setzen wir uns in eine Trattoria und trinken ein kleines Bier und ein Cola. Dafür nehmen die hier € 8,–. Rückkehr 1300. Wir sind das einzige Boot an dem Liegeplatz von Paolo in La Vignole. Wir duschen im Freien. Dann gemütlicher Nachmittag. Ruhige Nacht.

Freitag 16.9. Sonne. Hier am Liegeplatz kein Wind. Abfahrt 0900. Unsere Franzosen sind wieder da und hängen sich hinter uns und sind sehr froh, weil sie sich nicht um die Wasserkarte kümmern müssen, Gegenüber unseren bisherigen Hausbootfahrten ist das Kartenmaterial hier eher dürftig, bzw. unübersichtlich. Eintreffen in Chioggia 1200. Wir gehen nach dem Einpacken in die Stadt und wollen noch etwas Essen gehen. Obwohl beim Lokal Al Buon Pesce laut Anschlagtafel Essen ab 1800 Uhr möglich ist, werden wir vom Kellner um 1815 sehr unwirsch wieder zum Aufstehen und weggehen aufgefordert, da es Essen erst ab 1900 Uhr gäbe. Andere Lokale geben gleich an, dass man erst ab 1900 Uhr essen kann. Wir sind aber hungrig und finden in einer Seitengasse nach der Osteria Penzo (die hat überhaupt geschlossen) einen Chinesen. Hier werden wir sehr freundlich aufgenommen. Bekommen rasch und sehr, sehr preiswert hervorragende Gerichte und köstliche Nachspeisen. Man hat manchmal das Gefühl, dass die Italiener nur sehr widerwillig Ausländer bedienen wollen.

Resümee:

Die Basismannschaft: Freundlich, entgegenkommend und hilfsbereit,

Das Boot:

Positiv: die Dusche im Freien. Bequeme Doppelbetten.
Negativ: Für 6 Erwachsene und ein Kind unzumutbar. Kopfhöhe in den Schlafkojen, WC, Waschraum unter 1,80 m. Innensteuerstand zu nieder und ohne Sitzmöglichkeit. Flybridge Sitze sehr nieder (wie auf einem Schemel). Steuerrad noch tiefer so dass man nur mit gebeugtem Rücken steuern kann. Küchenausstattung sehr einfach. Boot nicht mit vollem Wassertank übergeben. Treibstoffanzeige zeigt falsche Werte. Ausstattung (Geschirr, Gläser etc.) sehr dürftig

Die Route:
Die Lagune von Venedig: Man muss sich erst daran gewöhnen. Dass man auf einer riesigen Wasserfläche der Lagune nur in sich schlängelnden Dalbenstraßen fahren kann, weil die Wassertiefe daneben für ein Befahren nicht ausreicht. Daher landschaftlich wenig ergiebig. Der ideale Liegeplatz für Inselhüpfen ist La Vignole. Da sich niemand an Geschwindigkeitsbegrenzungen hält ist das Befahren der näheren Umgebung mit dem von uns gewähltem Boot mit einem Bullenreiten vergleichbar.

Die Fahrt nach Lignano:
Ab Canale Silone fährt man, ausgenommen das Naturschutzgebiet von Lagunare di Caorle fast nur in Kanälen und Flüssen, die oft mit Wegwerfgütern, leeren Plastikflaschen und Ölfilmen verschmutzt sind. Jesolo, Bibione, Caorle können nur von der Hinterseite (der schmutzigen) gesehen werden, weil es bei unserer Fahrt keine freien Liegeplätze gab. Und wir benötigen wirklich nicht mehr als Bootslänge sowie vorne und hinten noch 80 cm dazu. Lignano bietet mit der Marina Punta Faro einen wirklich hervorragenden, mit allem Komfort ausgestatteten Liegeplatz, der allerdings € 35.— pro Tag kostet.

Auf Grund der mangelnden Infrastruktur und der doch etwas schwierigeren Situationen für Hausbootfahrer ist Venetien nur für erfahrenere Skipper zu empfehlen.

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Januar 1st, 2010 von Erfolgsamer

Ein Bericht über unseren Urlaub mit dem Hausboot in Venetien

Vom Lido bis Dolo.

Boot: FB Concorde 890 von Rendez-vous Fantasia

Vorausgeschickt muss werden, dass wir eigentlich immer gerne in der Vorsaison mit einem Hausboot (Mai-Juni) unterwegs sind. Da dies aber heuer nicht möglich war, fuhren wir diesmal erst im September. Und daher wollten wir nach dem wärmeren Süden, aber sicherheitshalber, nach dem kalten Sommer, auch mit warmer Kleidung ausgerüstet. Aber nun unser Logbuch:

Freitag 2.9. Abfahrt Wien 0900 Uhr. Schönwetter. Rasthausfrühstück an der Autobahn. Übernachtung: Arnoldstein Hotel Gum, einfach aber sehr freundlich.

Samstag 3.9. Abfahrt 0800. Sonne 17°C. Noch Schwarzbrot und Gebäck aus Österreich eingekauft. Autobahn flotter Verkehr. Bei der Ausfahrt längere Wartezeit. Maut € 10.50. Ankunft Chioggia 1330. (35°C im Schatten). Auto auf bewachten Parkplatz. Boot einräumen. Kleiner Stadtbummel. Supermarkt 200m von der Basis. Da die Basis direkt an der Strasse liegt und wasserseitig viel Verkehr ist (Hier werden weder am Land noch zu Wasser Geschwindigkeitsbeschränkungen eingehalten), scheint ein Übernachten bei diesem Lärm und Geschaukel nicht sinnvoll. Wir legen also dann doch ab und fahren ca. 30 Minuten bis zu einem Liegeplatz hinter einer Mole (Visavis Dalbe 176) vor Pellestrina festgemacht. Kaltes Nachtmahl. Beim Abwaschen zeigt sich, dass der Abfluss des Waschbeckens total verstopft ist. Nach einer Stunde Arbeit rinnt das Wasser endlich, aber sehr langsam ab. Riesiges Gewitter mit Blitz und Donner. Kräftiger Regen.

Sonntag 4.9. Abfahrt 0930. Sonne. Starker Wind. Eine Böe reißt Eva die Mütze vom Kopf. „Mann über Bord Manöver“. Wegen des starken Windes war die Bergung sehr schwierig und erst nach mehreren Anläufen gelungen. Auch die von Paolo (Basismanager) aufgelegte neue Wasserkarte ist zwar besser als die offizielle, aber trotzdem gegenüber Holländischen Karten eher mager. Auch unser Boot ist, bei dem vielen Verkehr und den damit verbundenen Wellen von der Flybridge gesteuert eher mit einem Übungsgerät für Bullenreiten geeignet. 1230 Uhr an St.Francesco /Erasmo. Herr Schmid hat uns gebeten einige Zeitungsartikel und Bilder an Pater Antonino zu übergeben. Da er selbst nicht hier ist haben wir das einem Mitbruder übergeben. Da der Anlegeplatz momentan repariert wird, weiter nach Burano. An 1500 Liegeplatz für Paolos Boote in Mazzorbo. Kein Stadtspaziergang. Zu heiß und zu müde.

Montag 5.9. Sehr unruhige Nacht. Geschwindigkeitsbeschränkungen werden nicht eingehalten. Junge Burschen (13 Jahre) donnern mit Kleinbooten mit 40 Sachen und laut aufgedrehten Radios bis spät in die Nacht an uns vorbei. Boot schlägt immer wieder an die Pfeiler. „Raubüberfallgefühl“. Kleiner Einkauf. Abfahrt 1000. Torcello – Poste grandi (Schleuse) – Caposile.

Nach der Pontonbrücke vor dem Fußgängersteg zwischen tief herabhängenden Bäumen im Retourgang (wegen der Strömung) eingefädelt. Essen im Restaurant. 1400 weiter den Flumen Piave. Anfänglich glaubt man kaum, dass es hier weiter geht. Es ist eigentlich ein sehr enger und verwachsener Kanal, der sich durch die Gegend schlängelt. Die Schleuse von Consa di Musile steht mit beiden Toren offen. Aber es herrscht eine ziemliche Strömung. Bin neugierig wie das bei der Rückfahrt funktioniert, Weiter flussabwärts den Flumen Piave. Bei der beweglichen Brücke von Cortellazzo merken wir die Strömung und müssen bis zur Öffnung der Brücke gegen den Strom drehen. Die Einfahrt in den Kanal nach Torre di Fine verpassen wir und müssen, wenn wir nicht über das Meer fahren, umdrehen. Der Kanal ist laut Aufschrift gesperrt, aber wir probieren es. Es geht, aber wegen Ebbe haben wir fast Bodenberührung. Vor der Brücke von Torre di Fine finden wir um 1700 einen ruhigen Liegeplatz.

Dienstag 6.9. Ruhige Nacht. Abfahrt 0900 bei Sonne durch die Brücke (Maut € 18.- !!!). Bei Einmündung in den Canale Livenza ist ein ruhiger Liegeplatz. Caorle- Wir fahren natürlich wieder in die falsche Richtung, weil uns die richtige zu schmal erschien. Wendemanöver nur sehr schwierig, weil freier Platz vor und hinter dem Boot nur je ein Meter war. Es war aber dann doch der richtige Weg zur Brücke (tel. oo39 3385047765 oder 0039 (0) 42181087, Brückenfrau kann Englisch). Weiter dann durch ein Naturschutzgebiet, weite Wasserflächen, kilometerweise keine anderen Boote. Sonne, Sonne, Sonne. Allmählich können wir uns mit der Gegend etwas (!?!) anfreunden. Italien ist nicht unser Ding! Das Boot har viele Schwachstellen. Flybridge Sitzbank sehr nieder und Steuerrad noch niederer Man muss einen gesunden Rücken haben oder nur 1,30m groß sein, Die beiden Schlafkabinen sind wohl sehr groß, aber so wie Bad und WC weniger als 1,80 m hoch. Wie aber in diesem Boot 6 Erwachsene und ein Kind untergebracht werden sollen, ist uns schleierhaft. Der Innensteuerstand ist auch nur 1,75 hoch. Man kann sich nur auf einem 5cm breiten gepolsterten Brett mit gebeugten Knien anlehnen. Positiv ist die Handbrause im Außenbereich. Gegenüber unseren bisherigen neun Fahrten auf anderen Booten fehlten uns hier: Kaffeeuntertassen, Salatschüsserln, Weingläser, Eierbecher, Gasanzünder, etc. So, aber weiter! Kurz vor der Einmündung in den Tagliamento finden wir um 1300 eine Anlegestelle. Hier bleiben wir heute.

Mittwoch 7.9. Ruhige Nacht Abfahrt 0930. Die Strömung in den Kanälen dreht durch Ebbe und Flut um. Wir fahren gegen die Strömung in den Tagliamento, biegen dann nach links und nach 800m nach rechts in den Kanal. Auch hier ziemliche Strömung vom Tagliamento weg. Eine Schleuse steht beiderseits offen. Durch mit Strömung und dann vor einer geschlossenen Brücke. Wir können uns gerade noch mit der Achterleine an einem Dalben festmachen. Der Brückenwärter war in heller Aufregung. Wir auch. Dann geht es weiter in die Lagune. Trotz herrlicher Dalbenstraße ein Untiefezeichen. Wir spüren auch leichten Schlickkontakt. Dabei war nicht einmal volles Niedrigwasser. Eintreffen 1100 in Lignano (Marina Punta faro).

Hier liegen tolle Jachten. Ruhigen Anlegeplatz gefunden. Vorher noch aufgetankt und Wasser gebunkert. Abends Besuch bei Steffl und Tiziana, Freunde die hier ein Appartement haben, zu einem köstlichen Nachtmahl. Es war ein bezaubernder Abend. Die Wohnung ist entzückend mit einem herrlichen Ausblick auf den Strand.

Donnerstag 8.9. 0700 Tagwache. Stark bewölkt aber wenig Wind. 0900 Eintreffen von Tiziana und Steffl. Führung durch unsere „Jacht“. Begrüßungsfrizzante. Wir fahren los in Richtung Precenicco. Steffl geht ans Ruder. Strahlender Himmel und keine Wolken mehr. Vor lauter tratschen und erzählen landen wir aber in Aprilia Marittima. Also zurück den Canal Caron und dann den richtigen Canal Cialisia. Wir legen um 1215 in Precenicca beim Restaurant Rivabella an. Sehr bequem. Die Wirtin, eine Klagenfurterin, ist heute nicht da, aber Tiziana und Steffl sprechen ja perfekt italienisch und auch die Speisekarte ist in italienisch und deutsch geschrieben, Essen und Trinken hervorragend und sehr preiswert. Zurück nach Lignano. Eintreffen 1600. Wir beschließen trotz der teuren Liegegebühren ( € 35.–) noch eine Nacht hier zu bleiben. Wir müssten die Untiefe bei Ebbe passieren.

Freitag 9.9. Abfahrt 0930. Bewölkt 23°C. Kommt Regen ? Die Drehbrücke „Conca di Bevazzana destra“ tel. (2 Nummern) nicht erreichbar. Vor der Brücke hängen wir uns an und hupen. Einige Männer winken uns zu als ob die Brücke nicht geöffnet würde. Aber unser Brückenwart kommt dann doch, winkt uns zu und ruft, er käme in zwei Minuten, die aber dann 15 wurden. Weiter den Tagliamento hinunter. Die Einfahrt zur Schleuse Bevazzana sinistra ist fast nicht zu sehen. Aber wir haben uns den alten Bunker davor gemerkt. Weiter den Kanal entlang. Es regnet. Ich steuere von innen. Geht nur im Stehen, bin aber dafür zu groß (1,83). Leichte Kniebeuge und mit dem Allerwertesten anlehnen. Tolle Konstruktion. Am Campingplatz von Bibione legen wir um 1150 an. Es schüttet. Mittagspause und Essen an Bord. Abfahrt 1300. Es regnet immer mehr und gerade in der Lagune di Caorle mit den großen Wasserflächen und den weit auseinander liegenden Dalben (manchmal bis zu 800 m) bricht ein riesiges Gewitter mit Blitzen, Regengüssen und starken Böen los. Sicht weniger als 100m. Wie wissen nicht mehr wie es weiter geht und Kreisen in der Nähe einer Dalbe bei kräftigem Sturm. Es war nicht ganz einfach. Vor allem die „Kniebeuge“ war mehr als störend. Nach einer halben Stunde lässt das Unwetter nach und wir stellen fest, dass wir in Richtung Meer fuhren und die Ausfahrt Richtung Caorle verpasst haben. Also jetzt weiter nach Caorle. Die bewegliche Brücke wird nach Anruf geöffnet. Wir versuchen in Caorle einen Liegeplatz zu finden. Uns würde ein Platz mit Bootslänge plus zweimal 80 cm genügen. Aber obwohl wir bis ins Zentrum fahren war nichts zu finden. Schade. Weiter bis Brian und bei der Trattoria Emiliana um 1700 angelegt. Kleiner Spaziergang und Essen in der Trattoria. Speisekarten auch auf deutsch.

Samstag 10.9. Herrlich geschlafen. Norbert hat starkes Gewitter verpasst. Aufgewacht erst um 0830. Abfahrt 0945. Ankunft Torre di Fine 1100 Uhr. Brücke wird nach Anruf geöffnet, Wir legen nachher an. Hier ist am Ende der ersten Seitengasse links ein kleiner Supermarkt. Weiter in die Piave. Vor der Pontonbrücke, knapp vor einem großen Fischernetz links eine Anlegemöglichkeit. Hier legen wir an und warten bis 1410. Zwei Boote warten auch, aber der Brückenwärter macht keine Anstalten uns zu öffnen, obwohl niemand die Brücke passiert. Nach langer Zeit setzt er sich in Bewegung. Bei seinem Tempo hätte man ihm die Hose flicken können. Endlich die Piave hinauf. Eine schmutzige braune Brühe mit Plastikdosen, Schilf- und Baumresten. Nach eineinhalb Stunden biegen wir in die Piave vecchia ein. Vor und in der offenen Schleuse starke Strömung und Kehrwasser. Gerade, dass unser Motor das schafft. Anlagen in Caposile um 1700 unter dem ruhigen, schönen Restaurant „Alla Cacciatora“.

Irrtum!. Kaum dunkel geworden ging es los. Disco oder Hochzeit. Musik mit vielen Bässen. Aber nicht viel über 1000 db. Ende nach großer und lauter Verabschiedung um 0200 Uhr.

Den 2. Teil unserer Reise mit dem Hausboot finden Sie hier!

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Dezember 25th, 2009 von Erfolgsamer

Wieder einmal haben wir ein Hausboot gemietet um unabhängig zu sein.

Von Hesse nach Strassburg und retour.

Boot: Princess Sheba von Crown Blue Iine

princess_shebaVorausgeschickt muss werden, dass dies zu 99,9% unsere letzte Hausboottour sein wird. Ab einem bestimmten Alter ist es nicht mehr ganz leicht vom Boot an Land zu springen, daher haben wir eine ruhigere Tour ausgesucht, die wir in den Anfängen (Hesse bis Arzviller) bereits einmal gefahren sind und uns für die Crew leicht erschien. Das hat auch gestimmt. Auch wollten wir diesmal nur eine Woche am Boot verbringen, dafür aber die Hin- und Rückfahrt entsprechend ausdehnen und genießen. Etwas Neues sollte auch das GPS bringen, das Norbert zu seinem 80ziger bekommen hat. Und das hat uns einiges Interessantes geboten

* Freitag 2. Juni 2006: Abfahrt in Wien bei 14°C und stark bewölktem Himmel. Wir haben aus dem Internet in Landsberg am Lech das Hotel Mercure ausgesucht und im GPS programmiert. In den Mercurehotels zahlen zwei Personen über 55 Jahre nur den Preis für eine Person. Los ging’s. Frühstück wie immer in Grossrahm. Das GPS führt uns auch wieder auf die Autobahn. Kunststück! Hätten wir aber auch allein zusammengebracht. Wir fahren etwas in München herum ohne zu überlegen wie wir wieder weiter müssen. Aber unser GPS führt uns nach einigen Sekunden überlegen wieder in Richtung unseres Tagesziels. Und so landen wir laut den charmanten Hinweisen unserer Lotsin vor der Haustür des Hotel Mercure in Landsberg am Lech um 1445 Uhr. Nettes Zimmer bekommen. Dann geht’s in die Stadt. Am Hauptplatz finden wir das Gasthaus „zum Mohren“. Wir bestellen eine Portion Stelze. Auf der Speisekarte steht: „Reicht für zwei“. Das stimmt auch! Eine Stelze, zwei riesige Knödel und Krautsalat, Fast so gut wie im Schweizerhaus in Wien, und noch dazu für Deutschland sehr billig.

* Samstag 3. Juni 2006: Gut geschlafen. Abfahrt um 0930 bei Sonne. Wir kaufen noch rasch in einem Supermarkt ein. Bootsübernahme am Pfingstmontag. Wer weiß, ob wir da irgendein Geschäft geöffnet finden. Nächste Station soll Bühl in Baden-Württemberg sein. Räpples Landgasthof Engel, Mühlstetterstrasse 42 (auch aus dem Internet). Schnellste Route führt über Stuttgart. Wir fahren in die Stadt und gehen dort etwas spazieren. Unsere Freundin (GPS) führt uns auch wieder schön auf unsere richtige Strecke. Nur den Stau (35 Minuten) hat sie uns nicht abgenommen. In Bühl kommen wir um 1420 Uhr an (ohne unsere Freundin hätten wir nicht so leicht bis zum Hotel gefunden). Sehr freundliches Haus mit einer Speisekarte mit 100 verschiedenen Speisen. Wir fahren noch etwas in die Berge und haben von dort einen herrlichen Ausblick auf die Rheinebene. Unsere Freundin führt uns wieder zum Hotel. („Sie haben ihr Ziel erreicht“). Gutes Abendessen.

* Sonntag 4. Juni 2006: Herrlich und ruhig geschlafen. Starker Regen in der Nacht. Abfahrt 0900 Uhr. Trüb, 13°C. Wie wird unsere Bootstour bei dem Wetter? Diesmal geben wir nicht die schnellste sondern die kürzeste Route ohne Mautstrassen nach Hesse ein. Wir wollen schon am Vortag dort sein und guten Tag sagen. Das war noch immer erfolgreich, so dass wir das Boot schon am frühen Nachmittag bekommen haben. Zweimal sogar schon am Tag vorher. Wir haben ja Zeit und sind nicht auf der Flucht. Unsere Freundin führt uns durch idyllische Ortschaften und kleine Strassen durch die Gegend. Plötzlich stehen wir am Rhein vor der Fähre. Drusenheim-Greffern und die ist tatsächlich kostenlos. Weiter geht es durch liebe kleine Ortschaften bis nach Hesse. Die Basis ist am Sonntag geschlossen. Wir haben uns einige Hotels in Sarrebourg herausgesucht. Unser GPS führt uns auch immer bis zum entsprechenden Hotel. Aber etliche sehen aus, wie wenn sie nur für Stunden benutzbar wären. Also auf nach Lutzelburg. Das Hotel des Voges kennen wir schon von unserer Fahrt im Jahre 2002. Ankunft 1245 Uhr. Es wird warm, Sonne und 20°C. Zimmer (sehr antik, französisches Bett mit einer (!!!!) Decke) bezogen. Wir besuchen den Flohmarkt in Lutzelbourg und machen noch einen kleinen Ausflug nach Arzviller. Da sehen wir uns gleich die Schleuse mitten in der Stadt an. Abendessen in Lutzelbourg gut aber nicht besonders billig.

* Montag 5. Juni 2006: Bewölkt, Nieseln, 12°C. Abfahrt 0910 Uhr. Ankunft Basis 0945 Uhr. Regen!!!!!!! Das Boot bekommen wir um 1400 Uhr. Ausflug nach Saverne. Dort hat ein Supermarkt offen, daneben eine Billigtankstelle (billiger als in Österreich). Wir fahren weiter nach Phalsbourgh. Dort finden wir am Hauptplatz ein sehr schönes Restaurant. Essen hervorragend aber mit € 50.- (Getränk war Mineralwasser) doch etwas teuer. Die Sonne kommt heraus. Ankunft bei der Basis 1330 Uhr. Boot einräumen und Übernahme. Das Boot ist hervorragend ausgestattet. Geschirr in jeder Menge, Handtücher, Reibtücher, es ist wirklich alles vorhanden. Kein Vergleich zu den präpotenten Italienern (Aussage in der Basis von Chioggia wenn wir z.B. Untertassen oder Gasanzünder reklamierten: „nicht vorhanden, aber sie können es ja kaufen“). Die Basiscrew ist freundlich und hilfsbereit. Einweisung nicht erforderlich (bisher 17 Wochen mit Hausbooten unterwegs und Sheba bereits gefahren). Abfahrt 1545 Uhr. Durch den größeren Arzviller Tunnel fahren wir mit flottem Tempo 25 Minuten. Beim Schiffshebewerk kommen wir mit zwei anderen Booten um 1815 Uhr noch gerade hinunter. Die sperren am Pfingstmontag um 1800 Uhr. Wir legen unten um 1830 Uhr gleich an. Es beginnt zu regnen. Kleines kaltes Abendessen und zeitig ins Bett.

* Dienstag 6.Juni 2006: Sehr ruhige Nacht. Morgens 7°C. Heizung funktioniert hervorragend. Ausgiebiges Frühstück mit Tee, frisch aufgebähten Brötchen, Schinken, weiches Ei, Marmelade, Orangen Juice. Abfahrt 0900 Uhr. Blauer Himmel, einige Schönwetterwolken. Tages Höchsttemperatur 17°C. 1200 Uhr kurze Mittagspause. Bis Saverne schlängelt sich der Kanal neben einer Strasse und einer Eisenbahn durch ein enges, wunderschönes, bewaldetes Tal mit etlichen Felsen.

Dies ist, wie wir später feststellen konnten, der landschaftlich schönste Teil der ganzen Tour. Dann geht´s in die Ebene. Felder links und rechts. Um 1730 Anlegeplatz bei km 277 erreicht. Wir verbringen die Zeit bis zum Schlafengehen in der Abendsonne am Deck.

* Mittwoch 7. Juni 2006:Kalte, ruhige Nacht. 6°C. Strahlend blauer Himmel, Sonne, völlige Windstille. Hoffentlich hält das Wetter durch! 0800 Abfahrt. Es wird im Laufe des Tages immer wärmer. Unsere Kleidung wird immer sommerlicher. Einfahrt nach Straßburg. Vorbei an den vielen Neubauten des Europaparlamentes. Weiter durch den Frachthafen bis zum Bassin l`Hospital. Dort ist nach der ersten Aufwärtsschleuse an der Backbordseite ein sehr gepflegter Privathafen eines Vereins, der aber einige Besucherplätze frei hat. Besucher werden gerne aufgenommen. Liegegebühr gibt es keine, auch Wasser und Toiletten, wie Duschen können gratis in Anspruch genommen werden. Gegen eine Spende besteht jedoch kein Einwand. Wir geben € 10.- und dürften damit im guten Trend liegen. Der Liegeplatz ist umzäunt und man bekommt einen Code mit dem man das Tor öffnen kann. Von dieser Marina sind es nur 500 m zum Straßburger Dom und damit mitten in die Altstadt und zum Maison Kammerzell. Wir gehen ins Zentrum und bummeln durch die Stadt. Es ist sehr heiß. Nach Hause und duschen. Gemütlicher Abend.

>>> WEITER IM HAUSBOOT

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Dezember 24th, 2009 von Erfolgsamer

LOGBUCH ÜBER UNSERE DRITTE HAUSBOOTFAHRT DURCH FRIESLAND

Boot: Tamaris von Crown Blue Line

Montag 23. April 2001: Abfahrt in Wien 0830 Uhr, strahlende Sonne, 7° C. Frühstück wie immer Raststätte Großram. Fahrt über Salzburg und München nach Bregenz. Mit einer Stunde Pause eintreffen in Höchst 1530 Uhr.<

Dienstag 24. Apri
l 2001: Übernachtung/Frühstück sehr preiswert und gut. Abfahrt 0815 Uhr, 7°C. Besuch bei Freunden in Bern 1100 Uhr. Abfahrt 1400 Uhr. Ankunft Freiburg im Breisgau 1615. Stadtrundfahrt. Essen im Gasthaus am Hauptplatz. Dann im Mercur-Hotel hoch oben am Berg mit Blick über Freiburg übernachtet.

Mittwoch 25. April 2001: Gut geschlafen. Fulminantes kalt/warmes Frühstücksbuffet mit Sekt und allem „Drum und Dran“. Bei Senioren zahlt in dieser Hotelkette nur einer. Abfahrt 0930 Uhr. Regen, 11,6° C. 1130 Uhr Studienaufenthalt bei Regen in Heidelberg (wir studierten die Landkarte). Weiterfahrt. Meistens Regen. 12°C. Wir wollen bis knapp vor die holländische Grenze. Abfahrt von der Autobahn nach Wesel. Gibt es in dieser Stadt kein Hotel? Endlich nach langem Suchen eines gefunden. Hotel Galland. Wir haben ein „uriges“ Zimmer bekommen. Alles selbst gebastelt, sogar die Kastentüren. Aber Bad mit WC. Waschmuschel ein Miniwaschbecken und Badezimmer/WC-Türe eine Falttür, die nicht ganz zugeht. Aber TV im „Zimmer“ (Man kommt gerade um das Doppelbett herum). Restaurant wirkt 10 mal teurer als das Hotel. Aber Service und Essen (Gedeck und Digestiv dabei) sehr gut und preiswert. Neue Erfindung gemacht: Klappernde Tür mit Clopapier am Scheppern gehindert.

Donnerstag 26. April 2001: Nach gutem Frühstück (Gab es hier das letzte resche Gebäck für die nächsten 14 Tage?) um 0845 Uhr Abfahrt bei Nieseln. (Ergänzung durch Norbert: Nun muss einmal klar festgestellt werden: Es ist sehr leicht solche Strecken zurückzulegen, wenn der Fahrer angesagt bekommt: Nächstes Autobahnkreuz in 2km dann weiter Richtung ….. — 120 km weiter auf der E…! Eva war wieder einmal ein perfekter Ko-pilot.) An Sneek bei Nieseln und 8°C um 1115 Uhr). Wir sind nicht die einzigen „Bootdepperten“. Wir haben schon auf der Herfahrt einige Boote mit besetzter Flying Bridge gesehen. Wollen zuerst zur Basis und dann ein Hotel suchen. Aber (Hurra!!!) unser Boot steht bereits da und wir können es schon heute haben und sogar schon wegfahren. Boot einrichten, Supermarkt einkaufen. Abfahrt 1530 Uhr bei kühlem, aber schönem Wetter. Am Sneeker Meer starker Wind. Das Boot (doch größer als die bisherigen) ist ziemlich windempfindlich und Norbert muss sich erst daran gewöhnen. Das Boot ist, wie immer, komplett eingerichtet. Sneeker Meer, Prinses Margriet- Kanal, Koevorde (Meer), Richtung W – Welle. 2 Stunden Fahrzeit. Netten, ganz einsamen, Anlegeplatz gefunden. Nachtmahl bei Glenn Miller – Musik: Schweinsschnitzel natur mit Nudeln und Gurkensalat. 2000 Uhr: Norbert liegt bereits im Bett.

Freitag 27.April 2001: Tagwache 0730 Uhr. Nachts Blinklicht am Kühlschrank. Heizung springt auch nicht an. Kleine Aufregung. Batterie leer. Kurzes Motorstarten löst das Problem. Vor dem Ablegen will Norbert noch den Mist entsorgen, springt vom Boot, bleibt mit einem Fuß hängen, reißt einen „Pappenstern“ und hat dann solche Schmerzen, wie Eva damals am Canal du Midi. Abfahrt 0830 Uhr. Vor dem Ablegen bewölkt, 9°C. Zurück durch Koevorde, Prinses Margriet- Kanal, Groote Brekken, Lemmer. Einkauf im Supermarkt. Abfahrt 1100 Uhr. 2 Schleusen. 1200 Uhr 15°C. Lemster vaart, Emmeloord, Urkervaart, Tollebeekerbrug (man muss den Bruggenward erst per Knopfdruck holen – Ein waghalsiges Unterfangen, weil der Knopf ziemlich weit weg ist). Urk an 1530 Uhr. Frühlingstemperaturen. Wir fahren bis in das hinterste Winkerl des Hafens und legen dort an. Kleiner Spaziergang in Urk. In unmittelbaren Nähe unseres Liegeplatzes ist eine Werft mit viel Lärm und das Hafenbecken ist total verschmutzt. Wir suchen daher einen neuen Liegeplatz weiter vorne. Für uns ist ein Anlegen mit 50cm Platz vor und hinter dem Boot überhaupt kein Problem mehr. Abendessen an Bord: Fischstäbchen mit Kartoffel- und Gurkensalat. Der Hafen ist so stark frequentiert, dass manchmal 3 Boote aneinander festmachen. Bei uns macht ein tolles riesiges Segelboot fest. Die Nacht ist sehr aufregend. In diesem Nachbarboot erliegt gegen 2300 Uhr der Skipper einem Herzinfarkt und Arzt, Feuerwehr, Rettung und Polizei trampeln über unser Boot. Eva betreut dann die total verstörte Partnerin des Verschiedenen bei uns an Bord und in der Wohnung des Feuerwehrkommandanten. Wir kommen erst um 0200 Uhr wieder ins Bett.

Samstag 28. April 2001: Reinschiff. Trampelspuren der Nacht beseitigen. Abfahrt 0930 Uhr, 12°C, leicht bewölkt, windig(!?!). Minimaler Wellengang im Hafenbecken hinter der Mole. Wir fahren hinaus ins Ijsselmeer in Richtung Ketelmeer. Nach 500m müssen wir umdrehen, weil der Wellengang bei Windstärke 5 – 6 doch so arg ist, dass unser Boot wie eine Nussschale hin und hergeworfen wird und in Küche und Bad alles durcheinander fliegt und sogar einiges Geschirr in Brüche geht. Also – für die Hochseeschifffahrt sind wir nicht geeignet – es sei denn auf dem Traumschiff. Also wieder zurück. Schleuse Urk (6,8m hinunter) und über Emmeloord und Lemster vaart teilweise bei Regen wieder nach Lemmer. Vorher wieder durch Schleuse 6,8m (Niveau Ijsselmeer) hinauf und in Lemmer mit Schleuse wieder 50cm hinunter. Dabei hatten wir Glück, denn bereits vor dem Schleusen hat der Regen aufgehört. Die Sonne kommt raus und wir legen mitten in Lemmer an. (Norbert: Auch das muss einmal gesagt werden. Eva zaubert immer wieder – genau so wie jetzt [1500 Uhr] – blitzschnell die tollsten Speisen in der doch etwas kleinen Küche zusammen. Wozu sollen wir dann lange nach einem Gasthaus suchen, in dem dann möglicherweise nicht ganz nach unserem Geschmack gekocht wird). Dann merken wir, dass wir vis a vis von einem Fun-Lokal (wahrscheinlich Disco) liegen. Wir machen also wieder die Leinen los und fahren bis Sloten. Im Jachthafen einen schönen Liegeplatz, direkt neben der Wasserzapfsäule gefunden. Kräftig geduscht und Wasser gebunkert. Das angenehme ist, dass unser Boot zwei Nasszellen besitzt, sodass wir in einer das WC und das Waschbecken benützen und die zweite nur als Dusche verwenden. Das erspart das Ausräumen des ganzen Raumes vor dem Duschen.

Sonntag 29. April 2001: Löchrige Wolkendecke, zwischendurch Sonne, Innentemperatur im Boot 7°C. Heizung an. Tolles Frühstück: Kaffee, Juice, Brot, Speck, Schinken, weiches Ei, Marmelade und frische Semmeln (selbst gebacken). Spaziergang in Woudsend. Das Restaurant in der Kirche (sehenswert!!!) macht erst später auf, daher weiter auf der Flybridge (14°C) nach Jure. An 1230 Uhr bei strahlender Sonne. Kleiner Spaziergang, kein Mensch auf der Strasse, noch kein Fremdenverkehr und die Einheimischen sind offensichtlich am Sonntag zuhause. Abfahrt um 1330 Uhr (15°C) bei Sonnenschein. Goingarijpster Poelen. Arge Wolken ziehen auf. Terkaplester Poelen. Gleich schüttet es. Wir können gerade noch bei einer Insel auf der Luvseite an einem ungünstigen Liegeplatz die Leinen festmachen, dann kommt der Wolkenbruch. Dauert aber nicht lange. Um die Insel herum und auf der Leeseite einen schönen Liegeplatz gefunden. Strahlende Abendsonne. Zum Abendessen gibt es Wiener Schnitzel mit Nudeln und Salat (wir wollen ganz einfach Nudeln zum Schnitzel).

Montag 30. April 2001: Feiertag in den Niederlanden: Königinnentag. Viele Geschäfte haben geschlossen. Abfahrt 0900 Uhr bei 14°C. Grou, Einkauf im Supermarkt. Der hatte doch offen. Warga, das ist wirklich eine enge Ortsdurchfahrt. Das Gebüsch streicht ins Gesicht. 1330 Uhr. (Wir wollen uns anschauen, was wir mit Jochen und Tina – das sind Freunde aus Norddeutschland, die uns zwei Tage besuchen werden – ansehen könnten). Weiter nach Warten. Das Wetter meint es gut mit uns, wir können von der Bridge fahren. In der Sonne 34°C, aber im Schatten doch etwas kühl. Weiter ins Naturschutzgebiet, Nauwe Saiter – Saiter petten (Hier könnten wir mit den beiden nächtigen), Oudewegstervaart, Eernewoude, Grutte Kritte. Da legen wir um 1800 Uhr an. Es hat noch 19°C. Spargelcreme Suppe, Palatschinken. Laute Nacht. Der Wind hat gedreht und wir bekommen den Wellenschlag (Luvseite) voll seitlich drauf. Klabautermann lässt grüßen.

Dienstag 1. Mai 2001: Abfahrt 0900 Uhr. 14°C. Hooidamsloot, Wijde Ee, Drachten. De Drait besucht. Wir wollten uns ein bestimmtes Boot ansehen. Das war aber nicht da. Wasser gebunkert. In Drachten (Zandwinning) wüten die Bagger. Die Wasserkarten stimmen nicht mehr. Bei Windstärke 5 tuckern wir vorsichtig dahin. Und es war richtig! Die Idioten haben ein dünnes Drahtseil quer über die Fahrrinne gespannt. Wir haben es gerade noch rechtzeitig erkannt. 50 m daneben haben sie ein Stück weggebaggert und so eine nicht bezeichnete und kaum erkennbare schmale Fahrrinne ausgehoben. Aber wir haben den Weg gefunden. Opeinde, de Leijen (Windstärke 6 – wir werden ziemlich nass auf der Bridge), Eastermare, Brücke bis 1300 Uhr geschlossen. Kalt ist´s. Wir gehen nach unten. An Bergum 1400 Uhr. Wir inspizieren den Jachthafen damit wir sehen, ob wir den Treffpunkt mit Tina und Jochen aus dem Internet richtig kopiert haben. Ja, stimmt. Kleiner Einkaufsbummel. Ab 1530. An Leeuwarden 1700 Uhr. Bewölkt, Windig. (Norbert: Eva zaubert Bratwürstel mit Gerösteten und Salat. Nachher Verschiedenes aus der Konditorei. Ich werde kräftig zunehmen!!!)

 

 

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Dezember 5th, 2009 von Erfolgsamer

Über den Beginn unserer Reise mit dem gemieteten Hausboot lesen Sie hier    <—

Mittwoch 2. Mai 2001: Ruhige Nacht am Rande von Leeuwarden, aber saukalt. In den Schlafkojen kann man den Atem sehen. Aber herrlich geschlafen. Heute 0730 Uhr nach vorheizen von Norbert (er ist am Morgen immer der Kälteheld und heizt ein) hat es im Boot 13°C. Abfahrt 0900 Uhr. In der Sonne zeigt das Thermometer schon 17°C. Norbert navigiert von oben. An Franeker 1100 Uhr. Besuch des Zimmerplanetariums. (Es gibt jetzt ein neues Video in deutscher Sprache). Es war wieder äußerst interessant. Man muss das wirklich ein zweites Mal ansehen. Weiter bei Sonnenschein nach Harlingen. Da uns (für ein anderes Boot aber doch) die Brücke trotz Läuten an der Glocke nicht geöffnet wurde, fahren wir ein Stück zurück und Richtung Schleuse. Knapp davor ist, schwer zu erkennen, ein kleiner privater Jachthafen mit einer ganz schmalen Einfahrt und wenig Platz. Der Hafenmeister hat uns trotzdem für max. 1 Stunde anlegen lassen. Das war aber so im Zentrum, dass wir in nur 10 Minuten an der Waddenzee waren. Dort war ein riesiger Rummel. Autobusse baggern Touristen zu den Fährschiffen. Ab Harlingen 1440 Uhr. An Leeuwarden Zentrum 1745 Uhr. Wir legen direkt vor der Konzerthalle Harmonie an. (Evi zaubert Eiernockerl mit Salat und für sie selbst ein verdientes Bier!!!!!) Die Sonne scheint ins Boot. 2015 Uhr. Es ist angenehm warm. Wir spielen Räuberrummy.

Donnerstag 3. Mai 2001: Ruhige Nacht. Abfahrt 0845 bei 12°C. Wasser bunkern. Wir fahren bereits um 0915 Uhr von der Flybridge und schippern Richtung Dokkum. Die Karten über diese Gegend sind sehr ungenau und unübersichtlich. Wir studieren sie nochmals intensiv. Irgendwo steht bei einem Steg Vb. Wenn das eine feste Brücke ist müssen wir einen größeren Weg zum Bergumer Meer fahren. Dann sind wir bisher nur 1/10 des vorgesehenen Tagespensums gefahren. Wir drehen sicherheitshalber um und ein Problem kommt selten allein. Die Öldrucklampe leuchtet auf. Kontrolle mit Ölstab. Zu wenig Öl. 1l nachgefüllt. Leuchtet trotzdem. Telefonischer Rückruf bei der Basis. Nochmals 2l nachgefüllt. Leuchtet trotzdem. Basis: Wir sollen liegen bleiben wo wir sind. Hier ist aber nur Weidefläche und weder auf der Karte noch in Natur eine Strasse oder ein Weg sichtbar. Wir sollen vorsichtig weiterfahren bis Leeuwarden. Wieder in Leeuwarden vor Harmonie. Basis verständigt. Regen 10,5°C. Mechaniker kommt nach knapp einer Stunde sogar während der Mittagspause. Wackelkontakt beim Öldruckfühler. Repariert (Norbert hat das am Nachmittag nochmals, aber diesmal besser gemacht). Ende des Wolkenbruches. Weiterfahrt 1400 Uhr. Südlich von Leeuwarden entlang. Lang Deel. Dann Richtung Warga. Vor Warga Liegeplatz. Den kannten wir schon. 1600 Uhr. Mittag/Abendessen: Rinderlappen, Kartoffelknödel, Salat. 2030 Uhr Zapfenstreich, Regen, Wind, 9.5°C.

Freitag 4. Mai 2001 Ruhige Nacht, Wind Regen. Um 0730 hat es 7°C, der Regen hat aufgehört, aber geschlossene Wolkendecke. Boot innen sauber gemacht, Kopf gewaschen und mit müdem Föhn getrocknet. Ab 1050 bei Wind. An Bergum 1230 Uhr. Diesel tanken. 14°C, eiskalter Wind. Wir legen genau an der Stelle im Hafen neben dem Parkplatz an, die wir Jochen und Tina im Internet-Plan eingezeichnet haben. Der Tankwart hat für morgen Mittag und Sonntag schönes Wetter vorausgesagt. Ob wohr is??? Einkauf für unseren Besuch. Es ist etwas wärmer geworden. Eva wird nun (1430 Uhr) für morgen vorkochen: Reisfleisch. Heute abends gibt es für Norbert Spaghetti + Haschee und für Eva Fleischlaberl + Geröstete. (No: selbst das hat Eva in Windeseile fertig und es schmeckt wieder einmal köstlich).

Samstag 5. Mai 2001: 0700 Uhr: außen 5°C / innen 7°C. Einheizen auf tausend. Norbert geht nochmals einkaufen (Torten und Brot). Beide Uhren von Norbert sind im Eimer. Batterien leer. Jetzt 0845 scheint noch die Sonne, aber es kommen Wolken. Ob Petrus mit uns ein Einsehen hat? 0930 Uhr. Jochen und Tina sind da. Zur Begrüßung: Frizzante und „Worstenbroodjes met Vleesvulting“. Sie bringen uns zwei wunderschöne Froteehandtücher mit den Bremer Stadtmusikanten mit. Dann fahren wir los. Jochen übernimmt das Steuer, nur die Anlegemanöver macht Norbert. Fahrt ins Naturschutzgebiet, Eernewoude, Grutte Kritte, Mittagessen: Reisfleisch, Grüner Salat, Torten. Weiter nach Grou. Dort ist der Zieleinlauf einer riesigen Ruderregatta. Finden im Jachthafen einen Liegeplatz und machen einen Spaziergang durch Grou. Dann weiter nach Warga. Die enge Durchfahrt und dann noch das Warten vor der Brücke scheint unseren Gästen zu gefallen. Nach Warga in der Einsamkeit und bei dem Wind zu übernachten ist vielleicht doch etwas unbequem, daher Rückkehr nach Bergum und Festmachen im Hafen. Kaltes Nachmahl. Spaziergang durch Bergum. Um 2030 Uhr gibt es noch einen Kaiserschmarren mit Kompott, Frizzante. Bettruhe 2330 Uhr.

Sonntag 6. Mai 2001: 0700 Uhr Sonnenschein und 7°C. Frühstück: Kaffee, Juice, Brot, Semmeln, Butter, Wurst, Schinken, Käse, Lachs und weiche Eier, Marmelade. Nochmals kleine Rundfahrt ins Bergumer Meer und Stoppelzool. Jochen fährt begeistert trotz Kälte und Wind von der Flybridge. Alle anderen sitzen unten im Warmen. Um 1030 Uhr wieder im Hafen beim Auto und die beiden verlassen uns. Wir fahren bei eisigem Wind wieder ins Naturschutzgebiet und finden dort um 1300 Uhr ein nettes Platzerl und bleiben dort über Nacht. Ein ruhiger und sonniger aber kalter Nachmittag und Abend. Nachtmahl Grenadiermarsch und Salat.

Montag 7. Mai 2001: 0800 Tagwache, Sonnenschein. 1100 an Irsum. Wir dachten hier wären Ausgrabungen (älter als 2000 Jahre), Irrtum. Riesiger Jachthafen. Jetzt glauben wir gar nichts mehr. Wir dachten die tollen Jachten mit TV-Schüssel, Radar, etc. wären alle Privatbesitz. Denkste!!! Stehen hier reihenweise zum Chartern. Weiter nach Sneek zur Basis. Guten Tag gesagt, Wasser gebunkert, Einkauf im Supermarkt. Genevre für Wiener Freunde gekauft. Mittagessen: zwei frische belegte Brötchen. Der Speck schmeckt herrlich. 1430 Abfahrt. Wir steuern, warm angezogen, von der Flybridge. Sonnenschein 15°C. An Bolsward 1700, wunderschönen Anlegeplatz gefunden. Bis jetzt oben gewesen. Bis 1700 am Achterdeck in der Sonne gelegen. Spaziergang durch Bolsward. Leerdamer gekauft. Leerdamer ist der neue Lieblingskäse von Norbert. Abendessen: Dillsauce mit Semmelknödel und Frankfurter.

Dienstag 8.Mai 2001: Abfahrt 1000 Uhr, 10,5°C, Sonnenschein. Exmorra – Landwirtschaftsmuseum besichtigt. Nun wollten wir den Käsebauernhof vor Makkum besuchen. Aber die letzte Brücke davor ist geschlossen (Mittagspause) und weder davor noch dahinter gibt es eine Möglichkeit anzulegen. Ein Stück zurück und weiter nach Workum. An 1445 Uhr (Sonne). Aber das Workum ist nicht das Workum, das wir in Erinnerung hatten. Weiter aber von unten gesteuert, da es sehr kühl wurde. Lange Vliet. Vlakke Brekken. Oudgaster Brekken. Wir suchen nach einer Anlegestelle auf der Lee-Seite. 1700 gefunden. Kein harter Wellenschlag, aber leichtes Schaukeln. Wurst- und Specknudeln mit Salat. 2015 Bettruhe 11,4°C.

Mittwoch 9. Mai 2001: Abfahrt 0915 bei strahlender Sonne. Die Nacht war sehr ruhig, kein anderes Boot weit und breit. Heeg (Spaziergang). Woudsend, da die Brücke geschlossen (Mittagspause) machen wir fest und bummeln durch die Stadt — und landen in dem uns schon bekannten Fischgeschäft. Norbert Coca Cola, Eva „Lekker-bekken“ (Frittierter Fisch, welcher weiß ich nicht, mit Sauce Tartar + Bier!!!!) Weiterfahrt 1300. Es ist herrlich warm. Sloter Meer, Sloten, Grande Meer, Prinses Margriet Kanal, Koevorde, Januslot. An 1630. Nordzipfel des Langweerder, Anfang De Kaai angelegt. Ziemlich kompliziert, weil der Liegeplatz auf der Leeseite lag und der starke Wind unser Boot immer wieder vom Ufer wegtrieb. Tolle Sonne, wir liegen an Deck, sehr, sehr warm. Eiernockerl mit Salat, Nachspeise Kompott.

Donnerstag 10. Mai 2001: Herrliche Sonne und strahlend blauer Himmel bei 11°C. Abfahrt 0915. Im Noorder Oudeweg vor dem Goingarijster Poelen legen wir an und faulenzen in der Sonne. Dann tuckern wir noch im Goingarijster Poelen und im Sneeker Meer herum und sind um 1430 an der Basis in Sneek. Einpacken, der erste Teil des Gepäcks wieder ins Auto. Ab 1545 liegt Eva an Deck in der Sonne und Norbert stellt unten (er hat fast zu viel Sonne abbekommen) die Heimroute zusammen. Wir wollen am Rückweg uns Rothenburg ob der Tauber ansehen. Abends: Abschiedsessen beim Japanisch-Indischem Chinesen (gleich neben dem Schifffahrtsmuseum) Sehr gutes Buffett. Räuber Rummy nach 14 Tagen unentschieden. Norbert will nicht mehr weiterspielen, der Knauserer, er müsste mir (ich habe bis heute geführt) sonst ein Stifterl Sekt spendieren.

Freitag 10. Mai 2001: Boot ade. Es war eine sehr schöne Zeit. Wir haben in unseren 3 Touren in Friesland fast alles abgefahren. 0900 Uhr Sonnenschein, warm. Abfahrt. 1330 kurze Rast im Rasthaus, Bockwurst mit Brot. Bei Limburg (Westerwald) lange ICE-Baustelle. 26°C. 1530 Stau vor Würzburg. Es gibt heute überhaupt viel Verkehr. Muttertag und Wochenende. An 1630 Uhr: Rothenburg ob der Tauber. Quartier im Hotel „Meistertrunk“. Spaziergang in Rothenburg. Abendessen in kleinem Lokal: N: Schweinshaxe mit Erdäpfelknödel, E: Fränkische Bratwürstel, Sauerkraut, Rösti und ein großes Bier. Köstlich!!! Es gibt hier 3 Kirchturmuhren, die Tag und Nacht die Stunden laut einläuten. Nicht unangenehm. Aber warum läuten alle Glocken um 2100 Uhr besonders lang?

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Februar 5th, 2009 von Erfolgsamer

IM HAUSBOOT ZWISCHEN LEMMER UND LEEUWARDEN

BOOT: Connoisseur DL 2

17.5.0900 ab D-Dorf, bewölkt, 17,8°, 1200 an Lemmer, Rücksprache Stützpunkt. Boot (DL 2, Nr. 19) ab 1500 fertig. Mittagessen Restaurant Connoisseur – wir wollten nur eine Kleinigkeit, weil das Frühstück bei Christa sehr kräftig ausgefallen ist – trotzdem sau-teuer: 1500 Beziehen des Bootes, 1540 theoretische Einweisung (wie funktioniert das WC, die Dusche, der Kühlschrank und der Herd) 5 Minuten, dann fragt er, ob wir schon einmal mit einem Hausboot gefahren sind. Ich sage „nein, nur mit einem Segelboot“. Für ihn ist auch ein Segelboot mit einem Flautenschieber (schwacher Hilfsmotor) ausgestattet. friesland im HausbootIch hatte nur Erfahrung mit einer 10er Jolle auf der „Alten Donau“. Der Einweiser fährt das Boot zum Außensteg, stößt uns ab und sagt: gute Fahrt und wenn Sie etwas einkaufen wollen, bei der Schleuse ist ein Supermarkt. 1545 Uhr Ablegen unter Panik und Fahrt zur ersten Brücke. Evi in Panik, Norbert auch, aber er zeigt es nicht (mit fast voller Hose soll man nicht laut reden). Das Boot macht was es will mit uns. Schleuse (“Tausend” Boote, wir klammern uns mit unseren Händen an alles was am Land so greifbar ist). Durch die Brücke und Anlegen beim Supermarkt. Es ist geglückt. Rote Ohren, alle sehen zu und erkennen, dass wir keine Ahnung haben. Einkauf. Abfahrt. Noch zwei Brücken – und dann geht es weiter – Boote links, Boote rechts, Boote vorne, Boote hinten – unser Boot fährt vorne gerade aus, aber hinten schwanzelt es wild. Ruder rechts, Ruder links. Allmählich beruhigt sich das Boot und wir erreichen total fertig einen Anlegeplatz vor Sloten – ganz kräftiger Manöverschluck – Abendessen an Bord – Abendspaziergang – Heizung ausgefallen – Nachtruhe 2230

18.5. Kühle Nacht – Betten verdammt eng – Freiwillig um 0600 aufgestanden – 0645 Abfahrt ohne Frühstück – Sloten – Frühstück – 0800 Anruf in Lemmer wegen Heizungsdefekt – 1100 Defekt behoben und Abfahrt Richtung Woudsend – 13° C – stark bewölkt – Ankunft Woudsend 1145 Uhr – Mittagessen in einem Gasthaus: Fleisch in Krokant-Jacke dazu Salat + Karotten + Mayonnaise + Bratkartoffel (ist ein Wr.Schnitzel mit ungewöhnlichen Zutaten) und Zigeunerschnitzel (das gleiche Wr.. Schnitzel nur mit Letscho drauf) – Unsere Winteralpin-Ausrüstung ist sehr von Vorteil – “Nach Hause” – Als Stärkung Capuccino an Bord – Abfahrt 1330 – Heegermeer, Grote Gaastmeer, Zandmeer (Evi leistet unschätzbare Dienste. Sie kontrolliert mit dem Fernglas, ob wir an den richtigen Tonnen vorbeifahren, sagt an wann wir nach steuerbord oder nach backbord drehen müssen, sieht schon lange vorher was auf den diversen Schildern steht – Sie kann offensichtlich bereits holländisch – und übernimmt die Bezahlung der Brückenmaut) – Workum 1630 – Vor Brücke drückt uns der Wind so ans Ufer, dass wir dort wahrscheinlich einen Fender verloren haben – Regen – Versuch in freier Natur zu verankern scheitert, da Poller keine Poller, sondern wackelige Zaunstecken sind – Unter Absingen ordinärer Lieder weiter – Tjerkwerd – Bolsward Hafen an 1750 – Regen (verdammt, bei unseren Freunden – sie fuhren diese Tour ein Jahr vorher – war es hier schon schön) – Essen an Bord – Lesen – Räuberrummy – 2200 Uhr Nachtruhe.

Weiter im Boot durch Friesland

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