Amigos – Landschulen in Guatemala

Wer oder was sind die Amigos?

Der Verein

„Asociacion de Amigos Guatemaltecos y Austriacos para Guatemala“

wurde 1986 auf Initiative von österreichischen Lehrern und Lehrerinnen des „Instituto Austriaco Guatemalteco“ gegründet. Der Enthusiasmus war groß und mit viel Mühe und Anstrengung wurden in den darauffolgenden 5 Jahren die nötigen Mittel aufgebracht um den Kauf von Grundstücken und den Bau verschiedener Schulen zu ermöglichen. Mit finanzieller Hilfe des österreichischen Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kunst konnte der Schulbetrieb und auch eine Weiterentwicklung der Schulen sichergestellt werden. Vor etwa 8 Jahren stellte das österreichische Bundesministerium seine regelmäßige Unterstützung aber ein und der Verein „Amigos“ und damit auch die betreuten Schulen sind seit dieser Zeit weitgehend auf sich alleine gestellt. Für die Schulen, die sich nicht auf die Unterstützung weiterer internationaler Organisationen verlassen konnten, begann damit eine harte Zeit. Eine Schule, Sumpango, mit immerhin mehr als 1 1 0 Schülern in Primaria und Basico, steht seitdem jedes Jahr unmittelbar vor dem Aus.

Im Jahr 2005 gab das österreichische Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kunst eine Studie in Auftrag, die zum Ziel hatte, die Sinnhaftigkeit und Form einer Unterstützung der Schulen zu untersuchen. Obwohl die Studie mit einem umfassenden Projektvorschlag abschließt, konnten die Auftraggeber nicht davon überzeugt werden, das vorgeschlagene Projekt auch zu starten. Der Besuch der Bundesministerin Elisabeth Gehrer im April 2006, die sich nach einem Ausflug zur Schule in Momostenango sehr positiv darüber äußerte, änderte nichts daran.

Das Jahr 2008 wurde von den Vereinten Nationen zum Jahr der Sprachen deklariert, um auf die Bedrohung von Sprachminderheiten hinzuweisen und deren Aussterben zu verhindern. Laut einer Studie verliert die Menschheit alle 15 Tage eine Sprache und Zentralamerika ist von dieser Entwicklung stark betroffen.

Von 7843 Schulen Guatemalas wird nur in 832 (meist privat) bilingual unterrichtet. Einige davon werden schon seit 20 Jahren von der Asociaciön de Amigos Guatameltecos y Austriacos para Guatemala unterstützt und betreut. Bildung kostet Geld und diese Mittel haben die Eltern der Schüler, die diese Schule besuchen, leider nicht. Die der Asociaciön „Amigos‘ zur Verfügung stehenden Mittel sind äußerst begrenzt und reichen bei weitem nicht aus, auch nur eine Schule zu finanzieren. Trotzdem können wir den Schulprojekten durch Fortbildung, Stipendien, Infrastruktur etc. gezielt helfen bzw. Unterstützung, zB. aus Österreich, organisieren. Ein paar Höhepunkte des vergangenen Schuljahres werden im Folgenden beschrieben:

Im Jänner 2008 gelang es eine in Österreich bekannte und beliebte Musikgruppe nach Guatemala zu bringen. Die Band, die sich hauptsächlich der Interpretation sowie der Komposition traditioneller Musik widmet, konnte in insgesamt 5 Konzerten ihr enormes Repertoir darstellen und das Publikum entsprechend begeistern. Die wahren Höhepunkte dieser Tournee fanden allerdings außerhalb der Hauptstadt in Momostenango und EI Estor statt. Zwei Konzerte wurden von den bilingualen Schulen AjAwinel (EI Estor) und Kahib Noj (Momostenango) sowie der Asociacion Amigos organisiert.

In Momostenango fand die Veranstaltung in der Schule statt. Für etwa 500 Besucher waren die Darbietungen der erste Kontakt mit österreichischer Volksmusik, dennoch fand die Band die volle Zustimmung und wurde mit viel Applaus gefeiert. Die Musiker verzichteten auf jegliche Gagen und so konnte der Gewinn ‚ der über die zahlenden Besucher erwirtschaftet wurde, voll der Schule zur Verfügung gestellt werden.

In EI Estor wurde ein Open-Air-Konzert auf dem Dorfplatz – das erste Konzert dort überhaupt- organisiert. Nach anfänglichen technischen Schwierigkeiten kamen die zahlreichen Besucher jedoch voll auf ihre Kosten und wurden von den Polkarythmen förmlich mitgerissen. Um etwa 23 Uhr, nach einigen Zugaben und Standing Ovations, fand auch diese Veranstaltung ihr Ende. AjAwinel, eine Schule, die aus EI Estor nicht mehr wegzudenken ist, konnte sich mit diesem Event gut in Szene setzen und auf sich aufmerksam machen.

Die Schule in Sto. Tomas de La Uniön wurde etwa vor 15 Jahren von der Familie Schletterer in Zusammenarbeit mit Klaus Broger gegründet und dann bis 2008 sehr großzügig von derselben Familie unterstützt.

Im Jänner dieses Jahres wurde durch einen Sturm das Dach der Schule völlig zerstört und die Schule stand vor dem Ende. Nur durch Zusammenarbeit mit der Gemeinde und der Asociacion Amigos gelang es den Schaden wieder zu reparieren und den Schulbetrieb sicher zu stellen.
Es gäbe noch viel zu erzählen und viel Arbeit zu tun.
Interessenten, Sponsoren und Voluntäre können mit den Schulen der Amigos am besten direkt über die österreichische Schule in Guatemala Kontakt aufnehmen: austriaco@iagcovi.edu.gt

Februar 25th, 2010 von